Morgenimpuls von Schwester Katharina

Hoffnung trotz gegenwärtiger Leiden

Für viele Menschen bedeutet ihr gegenwärtiges Leben gerade mehr Leid und Schmerz als sonst. Die Coronavirus-Pandemie holt nicht nur die Menschen in Gütersloh und Warendorf aufs Neue ein. Schwester Katharina erinnert deshalb an einen Römerbrief, der Hoffnung schenkt.

Symbolbild Hoffnung, Segen / © Love You Stock (shutterstock)
Symbolbild Hoffnung, Segen / © Love You Stock ( shutterstock )

Jetzt haben mehr als eine halbe Million Menschen in den Kreisen Gütersloh und Warendorf ein dickes Problem. Nach all den Opfern der letzten Monate, um die Pandemie einzugrenzen, nach strengen Ausgangsbeschränkungen, Kontaktverboten und geschlossenen Kitas und Schulen, Kurzarbeit oder Zwangsurlaub, hatte gerade wieder eine Öffnung begonnen. Das Leben fühlte sich wieder wunderbar neu an.

Jetzt gibt es wieder ein Zurück zu den Verboten und Geboten vom März, die das Leben lahm gelegt hatten, um das Leben der meisten zu bewahren und zu beschützen. In den Kommentaren von befragten Menschen auf den Straßen gibt es zwei Reaktionen: "Ja gut, es geht ja nicht anders." Oder: "Nein, nicht schon wieder. Das ist ja schrecklich."

Beide Reaktionen können wir nur zu gut verstehen. Mitten in diese Gemengelage dieser Tage wird uns heute ein Satz aus dem Brief an die Römer zugesagt: "Die Leiden der gegenwärtigen Zeit bedeuten nichts im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll."

Das wurde nicht nur den Christen vor gut 2000 Jahren gesagt, sondern ganz konkret, uns, den Heutigen. Uns, denen, die bisher gut durch diese Pandemie gekommen sind, denen, die schwer krank waren und gesund geworden sind, denen, die gestorben sind, und denen, deren Angehörige ohne ihren Beistand sterben mussten. Und auch heute denen in Gütersloh und Warendorf, in Bergamo und São Paulo, in Amerika und in vielen Ländern Afrikas.

Diese Zusage gilt nicht nur in Zeiten, in denen ein Happy End abzusehen ist, sondern auch, wenn wir absolut nicht kapieren, wozu das denn jetzt wieder gut sein soll. Vielleicht können wir zu glauben versuchen, was uns durch Paulus da weiterhin zugesagt ist: "Die Schöpfung ist der Vergänglichkeit unterworfen, nicht aus eigenem Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat. Aber zugleich gab er ihr Hoffnung. Auch die Schöpfung soll von der Sklaverei und Verlorenheit befreit werden zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes."

Vielleicht ist das der Hoffnungsschimmer, auch wenn wir es noch nicht so sehen können. Aber Gott will, dass wir zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes kommen, durch all das hindurch, was uns im Moment leiden lässt und Schwierigkeiten macht, bleibt Gott an unserer Seite und will, dass an uns seine Herrlichkeit deutlich wird.


Quelle:
DR