Morgenimpuls von Schwester Katharina

"Denke weniger, fühle mehr"

Schwester Katharina begrüßt, dass die Bundesregierung "endlich" Hilfen für Kinder und Jugendliche in überfüllten Flüchtlingslagern beschlossen hat. Christliche Nächstenliebe "wird niemals falsch sein".

Nächstenliebe: Einfach einen Teil der Hamsterkäufe abgeben / © Stanislav71 (shutterstock)
Nächstenliebe: Einfach einen Teil der Hamsterkäufe abgeben / © Stanislav71 ( shutterstock )

Endlich! Die Bundesregierung hat gestern beschlossen, mindestens 1500 Kinder und Jugendliche aus den überfüllten Lagern aufzunehmen. Wer die Debatte der letzten Wochen verfolgt hat, konnte schon ziemlich verzweifeln an uns Europäern, mehr noch an uns Deutschen. Wir geraten wegen des Virus in Panik und kaufen die Läden leer und die, die vor Krieg und Bomben fliehen, lassen wir vor der Grenze Griechenlands im Stich. Ich kenne alle Für und Wider Debatten und weiß, dass auf der einen Seite viele Menschen bereit sind, zu helfen und sich zu engagieren. Aber ich weiß auch, dass es die Angst davor gibt, dass es zu Zuständen wie 2015 kommt.

Aber was sagt eigentlich mein Herz? Was sagt denn Ihr Herz dazu? Können wir uns noch hineinversetzen in Väter und Mütter, die alles verloren haben und jetzt nur noch ein Leben für ihre Kinder sichern wollen? Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, könnte auch heißen: Von den sechs Paketen, Nudeln und Reis, die ich gehortet habe, gebe ich drei ab, damit Hilfstransporte nach Griechenland gehen können. Ich wehre bei Stammtischgesprächen die Hetzer und Hasser ab, die alles verteufeln, was ihrem Wohlstand schaden könnte. Ich drehe mich nicht nur um mich selbst und am Ende fast durch, sondern ich lege meine Möglichkeiten in die Hände von Hilfswerken und die Bitte um Beistand und gute Entscheidungen in die Hände Gottes.

In einigen Notizen zum Thema Schritte zum Glücklichsein habe ich als ersten Schritt gelesen: "Denke weniger, fühle mehr." Verlassen wir uns doch auch auf unser Bauchgefühl, unsere Intuition, die uns oft ziemlich genau sagt, was gut und richtig oder gemein und falsch ist. Und "liebe deinen Nächsten wie dich selbst" wird niemals falsch sein und immer notwendig bleiben.


Quelle:
DR