Morgenimpuls von Schwester Katharina

"Herz und Seele in Gott verankert"

Schwester Katharina erinnert sich an eine Mitschwester, die fast 100 Jahre alt geworden ist und ein erfültes Leben hatte. In ihrem Morgenimpuls erzählt sie, was sie an dieser Schwester am meisten beeindruckt hat. 

Symbolbild Bibel, Herz, Liebe zu Gott / © SunnyGraph (shutterstock)
Symbolbild Bibel, Herz, Liebe zu Gott / © SunnyGraph ( shutterstock )

Heute wird eine unserer Mitschwestern beerdigt. Sie ist fast hundert Jahre alt geworden und war mit Leib und Seele Kinderkrankenschwester. Viele Jahrzehnte hat sie in einem unserer Krankenhäuser die Kinderstation geleitet und war für die kranken Kinder, die Eltern und auch die Mitarbeiterinnen ein Segen. Nach dem Ausscheiden aus dem Dienst hat sie sich noch weitere 17 Jahre um die Krankenhauskirche und die Sakristei gekümmert, ehe sie in eines unserer Schwestern-Altenheime gegangen ist.

Aber was sie in all den Jahrzehnten noch besonders gern gemacht hat, war den Blumengarten des Krankenhauses pflegen und später das kleine Eckchen vor der Mutter-Gottes-Statue im Garten des Altenheims. Wenn man die Mitschwestern und die Mitarbeiter fragt, was sie denn an Schwester Dorothea so gemocht haben, war es immer das: Sie war ein so zufriedener und heiterer Mensch und hat immer gesagt, dass sie ein erfülltes Leben hatte. Das ist schon unglaublich, wenn man bedenkt, dass sie zwischen den beiden Weltkriegen geboren und aufgewachsen und mitten im Zweiten Weltkrieg in den Orden eingetreten ist und ihre Krankenpflege-Ausbildung gemacht hat, zunächst einige Jahre in den Dörfern Kranke gepflegt und die Last der Nachkriegsjahre mitgetragen und dann jahrzehntelang eine aufreibende Arbeit geleistet hat.

Aber das ist es doch, was uns an Menschen, was mich an meiner Mitschwester beeindruckt: Wenn sie bei allem, was da schwer und kompliziert und anstrengend ist, ein heiteres Herz bewahren, weil sie Herz und Seele in Gott verankert und alle Sorgen und Schwierigkeiten immer im Gebet vor Ihn getragen haben. Sie können dann spüren, dass sie auch von Gott getragen werden.


Quelle:
DR