Morgenimpuls von Schwester Katharina

Wenn es einem die Sprache verschlägt

Schwester Katharina nimmt das Beipsiel des Zacharias, dem es vor Schreck die Sprache verschlug, als er erfuhr, dass er in seinem hohen Alter noch einmal Vater wird. Dann bleibt nur: Sich seinem Schicksal fügen und auf Gott vertrauen.

Wenn es einem die Sprache verschlägt / © WAYHOME Studio (shutterstock)
Wenn es einem die Sprache verschlägt / © WAYHOME Studio ( shutterstock )

Es gibt in der gesamten Liturgie nur drei Menschen, von denen wir den Geburtstag feiern: die Gottesmutter Maria, Jesus, den Sohn Gottes und seinen Vorläufer Johannes. Dessen Ankündigungsgeschichte ist echt bemerkenswert.

Im Lukasevangelium heißt es: Da erschien dem Zacharias der Engel des Herrn, der stand an der rechten Seite des Räucheraltars, und als Zacharias ihn sah, erschrak er, und Furcht überfiel ihn. Aber der Engel sagte zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Denn dein Gebet ist erhört, und deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebären. Dem sollst du den Namen Johannes geben. Du wirst Freude und Wonne haben, und viele werden sich über seine Geburt freuen. Und er wird viele der Israeliten zum Herrn ihrem Gott bekehren.

Beim Tempeldienst also wird ihm angekündigt, dass er diesen Sohn bekommen wird und weil er das wegen seines Alters und dem fortgeschrittenen Alter seiner Frau wirklich nicht glauben kann, wird er stumm. Als dann der Sohn geboren ist und er aufschreibt, dass dieses Kind Johannes heißen soll, wird seine Zunge wieder gelöst, und er kann wieder sprechen. Und er redete und pries Gott.

Dass es einem von dem, was auf einen zukommt, schon mal die Sprache verschlägt, kommt ihnen vielleicht bekannt vor. Man ist sprach- und ratlos und weiß nicht weiter. Und dann hilft es schon mal, wenn man einfach tut, was dran ist, den normalen Alltag bewältigt und trotzdem versucht, Herz und Hirn zusammenzubringen – und auf das zu hören, was mir da aufgetragen ist oder von dem ich spüre, dass es jetzt dran ist und etwas geschehen muss.

Und manchmal ist es auch erst die nächste Generation, hier also der Sohn Johannes, der die richtigen Worte findet und einen Liebenden und Erbarmenden Messias ankündigt.

 


Quelle:
DR