Morgenimpuls von Schwester Katharina

Es ist ziemlich gut, himmlische Fürsprecher zu haben!

Am Gedenktag der heiligen Agatha wird in Olpe das Agatha-Gelübde erneuert. Schwester Katharina erzählt, wie man den Tag normalerweise in Olpe begeht, – aber auch, was das für uns heute bedeuten kann.

Figur der heiligen Agatha in der Kirche Sankt Laurentius in Bonn / © Harald Oppitz (KNA)
Figur der heiligen Agatha in der Kirche Sankt Laurentius in Bonn / © Harald Oppitz ( KNA )

Wir Katholiken sind schon manchmal ein interessantes Völkchen, speziell wir Katholiken in Olpe im Sauerland. Heute zum Beispiel, am 05.02., fasten ganz viele von uns, geben im Lauf der nächsten Tage Almosen in eine Kiste in der Kirche, die dann dem Bürgermeister gebracht wird, damit er akute Not schnell lindern kann. Dann gehen wir am Sonntag ins Hochamt, wo der Rat der Stadt ein uraltes Gelübde dem Pastor nachsprechen wird, dann in Anbetungsstunden, hören eine hoffentlich gute Predigt am Abend, gehen normalerweise mit dem Allerheiligsten durch die mit Kerzen beleuchtete Stadt und singen mit Inbrunst vom "Haus voll Glorie schauet Weit über alle Land" und dann nach Hause und genießen ein festliches Abendessen mit köstlichen italienischen Speisen und gutem Wein.

Und warum das Ganze? Zunächst mal, weil mal wieder die Stadt abgebrannt war und deshalb der Rat der Stadt 1665 beschlossen hatte, dieses Gelübde abzulegen und die heilige Agatha als Schutzpatronin gegen Feuersnot zu bitten, ihre Stadt zu verschonen, weil auf die Fürsprache der Heiligen in Catania auf Sizilien mehrfach ihre Stadt vor dem Ausbruch des Ätna verschont worden war. Wenn sich über viele hundert Jahre bis heute die Verehrung für eine junge Frau erhalten hat, muss da doch etwas mehr dran sein als nur Brauchtumspflege und Respekt vor alten überlieferten Texten.

Und genau das ist es, glaube ich. Agatha, diese junge Frau, steht für die vielen Christinnen und Christen in der langen Geschichte des Christentums, die mit Mut, starkem Glauben, innerer Freiheit und Gelassenheit für Jesus Christus eingetreten sind, auch wenn es sie das Leben gekostet hat. Es ist ziemlich gut, himmlische Fürsprecher zu haben, die auch uns in existenziellen Nöten in Kirche und Gesellschaft zur Seite stehen und auch Vorbild sein könnten.


Quelle:
DR