"Mein Schuh tut gut". Ja, klar, denken Sie, wenn ich meine Schuhe anziehe und sie mir richtig gut passen und warm und sicher sind, dann tun sie gut. Aber "Mein Schuh tut gut" ist eine Aktion des Kolping Werkes, das deutschlandweit zum fünften Mal heute beginnt. Es werden getragene, aber noch gute Schuhe gesammelt und sortiert und dann für kleines Geld an Menschen gegeben, die sich kein neues Paar Schuhe leisten können. Seit 2016 sind damit mehr als 800 000 Paar Schuhe zusammengekommen und haben Menschen geholfen.
Adolph Kolping, dessen Tag wir heute feiern, hätte diese Aktion garantiert sehr gefallen. 1813 in Kerpen geboren, ist er zunächst Schuster, also Schuhmacher geworden. In seinen Wanderjahren als Geselle hat er die unglaubliche soziale Not der Gesellen kennengelernt und hat damals schon begonnen, sich um sie zu kümmern.
Einer zweiten Berufung folgend hat er dann noch das Abitur nachgeholt, hat Theologie studiert und ist Priester geworden. In seinen Einsatzstellen als Priester hat er sich dann um die soziale, wirtschaftliche und geistliche Not der jungen Menschen seinerzeit gekümmert und Gesellenvereine gegründet und begleitet. Weil er wusste, nur in guten Familien ähnlicher Strukturen können junge Menschen Halt und Geborgenheit finden, sich weiterbilden und sich in ihrem Umfeld füreinander einsetzen. Seinem, Adolf Kolpings Talent entsprechend, hat er eine sehr rege publizistische Tätigkeit begonnen und hat viele Wege genutzt, um auf die Not seiner Zeit aufmerksam zu machen und Vorschläge zu ihrer Behebung zu machen.
Aus diesem unglaublichen Engagement eines einzelnen Menschen, der an der Not seiner Mitmenschen nicht vorbeigegangen ist, ist das große internationale Kolping Werk entstanden. Auf allen Kontinenten gibt es Kolping-Familien, die sich für Menschen und gegen Armut und Unterdrückung einsetzen. "Mein Schuh tut anderen gut" könnte heute eine Idee sein, wie sie sich Menschen zuwenden können.
