Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Was hilft in der Pandemie? Miteinander und füreinander beten!

Die Pandemie ist für uns wie ein Nebel - nicht greifbar. Hygiene-Maßnahmen wie die A.H.A.-Regeln, geben uns zwar Orientierung, aber stillen nicht unsere seelischen Bedürfnisse. Schwester Katharina hat dafür Tipps!

Kölner Dom im Nebel / © Johannes Schröer (DR)
Kölner Dom im Nebel / © Johannes Schröer ( DR )

Der November hier im Sauerland zeigte sich dieser Tage von seinen typischen Seiten: regnerisch, grau, nasskalt, sonnig, Traum schön oder im dicksten Nebel gehüllt. Ich gestehe, dass mir der Nebel immer ein bisschen unheimlich ist. Klar, physikalisch kann ich die Entstehung erklären und dass es hier am Biggesee noch mal mehr Nebel gibt, weiß ich auch. Aber wenn der so durch die Straßen wabert und man kaum das nächste Haus sehen kann, nimmt mir das manchmal den Atem. Vielen von uns und auch von ihnen geht es zurzeit mit der Corona-Pandemie nicht anders. Die nicht greifbare Gefahr macht uns ängstlich und unsicher und wir wissen einfach nicht so genau, wie wir damit umgehen sollen. Ja, klar! Tun, was vorgegeben ist und 'A.H.A.' zur wichtigsten Formel werden lassen, ist klar. Aber was kann ich denn noch tun, um den Nebel ein bisschen zu lichten? Mir scheinen zwei Dinge wichtig: Das eine, im Gespräch miteinander bleiben und alle Kanäle dafür nutzen. Telefone für tatsächliche Gespräche werden wieder wichtiger, damit der Gedankenaustausch weitergehen kann, kreative Ideen nicht stecken bleiben oder im unüberbrückbaren Abstand durchfallen. Und mir scheint wichtiger denn je, miteinander und füreinander zu beten und sich Kraft und Durchhaltevermögen von Gott zu erbitten.

"Bittet, so wird euch gegeben! Klopft an, so wird euch aufgetan! Sucht, so werdet ihr finden!", zitiert Matthäus Jesus im Evangelium. Trauen wir uns doch wieder mehr, Gott zu bitten, dass er uns durch diese Zeiten hindurch hilft und wir dann mit neuer Energie uns gegenseitig helfen, diese besondere Zeit zu bestehen. Vielleicht noch ein Tipp: In vielen Psalmen findet man genau das Gebet, das meinen Bitten Raum geben könnte. Im Psalm 5 heißt es zum Beispiel: "Herr, schon am frühen Morgen hörst du mein Rufen. In aller Frühe bringe ich meine Bitten vor dich und warte sehnsüchtig auf deine Antwort. Alle, die bei dir Zuflucht suchen, werden sich freuen. Wer nach deinem Willen lebt, den beschenkst du mit dem Segen. Deine Liebe umgibt ihn wie ein schützendes Schild." Die Erfahrung der Glaubenden und Betenden über die Jahrtausende hinweg kann uns die Gewissheit geben, dass Gott unser Bitten erhört und wir dann in allem bei ihm geborgen sind. Vielleicht hilft das heute ein bisschen, den inneren Nebel zu heben und klare Sicht zu schaffen.


Schwester Katharina (DR)
Schwester Katharina / ( DR )
Quelle:
DR