Morgenimpuls von Schwester Katharina

Hören wir endlich einander zu!

Podiumsdiskussionen können chaotisch sein und oft gehen die Gesprächspartner nicht richtig aufeinander ein. Anders war es bei der Podiumsdiskussion zum Thema „Frauen in der Kirche“, veranstaltet von der Jugendkirche Himmel un Ääd in Bornheim.

Frau hält ihre Hand nahe ans Ohr / © pathdoc (shutterstock)
Frau hält ihre Hand nahe ans Ohr / © pathdoc ( shutterstock )

Am Sonntag war ich unterwegs. Die Jugendkirche, Himmel un Ääd heißt sie, in Bornheim Kardorf hatte zu einer Podiumsdiskussion eingeladen zum Thema "Frauen in der Kirche". Das jugendliche Team hatte das wunderbar vorbereitet. Die Kirche mit Farben erleuchtet, allen vier Teilnehmenden und den beiden Moderatoren die Plätze zugewiesen und die Verkabelung gemacht. Die Kameraleute auf die Orgel Empore platziert, Flaschen mit Getränken bereitgestellt und alle herzlich begrüßt. Eine der ganz jungen Jugendlichen hat den Eröffnungsimpuls und das Gebet zum Heiligen Geist an den Anfang gestellt und uns damit sehr angenehm eingestimmt.

Mit vielen der vorher eingesandten Fragen zum Verhältnis Männer und Frauen und Frauen in der Kirche konnte ich nicht so viel anfangen, weil es dann aber immer auf die Priesterweihe für Frauen hinauszulaufen schien. Aber dann hat sich doch ein wirkliches Gespräch ergeben. Und das Tolle war, dass die vier doch recht verschiedenen Personen mit sehr verschiedenen Ansätzen sehr respektvoll mit den Inhalten der anderen umgegangen sind. Und das scheint mir die wichtigste Essenz aus solchen Diskussionen zu sein. Dass wir endlich einander zuhören. Dass wir einander nicht den rechten Glauben oder sogar das Katholischsein absprechen, was in anderen Debatten so häufig vorkommt.

Und dass sich im Laufe des Abends auch immer mehr Zuhörende beteiligt haben, die eine sehr positive Erfahrung als Frauen in den Diensten und Ämtern der Kirche gemacht hatten.

Nach meiner Vision für Frauen in der Kirche in 10 Jahren gefragt, war es die, die ich immer vertrete. Meine Hoffnung ist, dass bis dahin noch viel mehr Menschen verstanden haben, dass das gemeinsam-Kirche-Bauen ein so weites und vielfältiges Arbeitsfeld ist, dass darin alle ihre Berufung finden können und das Miteinander im gemeinsamen Dienst sich von daher dann von selbst ergeben wird. Das zusammen-im Dienst-an-den-Menschen-Sein kann dann vielleicht auch erreichen, dass es in führenden Positionen viel mehr Frauen geben wird und dass sich endlich auch viel mehr Männer trauen, sich in der Kirche einzubringen.


Quelle:
DR