Morgenimpuls von Schwester Katharina

Sei gelobt, mein Gott, durch alle deine Geschöpfe

Schwester Katharina ist im Urlaub und hat unglaublich große Lust auf viel Begegnung. Denn das Coronajahr hat ihr noch mal etwas ziemlich deutlich gemacht.

Wiese in der Sonne / © Subbotina Anna (shutterstock)

Seit zwei Tagen bin ich im Urlaub. Wunderbar! Mein Hauptquartier ist mein Elternhaus mit Bruder und Nichte und ich habe unglaublich große Lust auf viel Begegnung. In den letzten arbeitsreichen und turbulenten Jahren war es immer mehr das "viel-Ruhe-haben-wollen" und möglichst wenig Action. Aber nach diesem Corona-Jahr mit so viel Rückzug, eingeschränkten Kontakten, ausgefallenen Veranstaltungen und notwendiger Rücksichtnahme ist jetzt bei mir und bei vielen Anderen Gespräch und Austausch, Besuch bei Freunden, Sightseeing in schönen Städten, Schwimmen und Wandern und auch ein bisschen Public-Viewing beim Fußball mit Freunden im Garten dran.

Ich habe ein paar dicke Bücher im Gepäck - Biografien und Romane - für Regentage und Handarbeitssachen, für Lust an Kreativem. Ich freue mich auf die Bundesgartenschau in Erfurt und auf die Wartburg in Eisenach, auf die wunderbaren historischen Kirchen und Schlösser in Sachsen-Anhalt und auf den Baumwipfelpfad im Eichsfeld, auf eine Wallfahrt am letzten Tag auf dem geliebten Hülfensberg und Grillpartys im brüderlichen Garten. Dieses vergangene Jahr hat uns noch mal ziemlich deutlich gemacht, wie sehr wir Menschen wirklich beides brauchen: Zusammensein und Alleinsein, Arbeit und Freizeit, Musik, Theater, Kunst und Sport und ... Stille, Ruhe, Heraustreten aus dem Hamsterrad des Lebens.

Ich merke jetzt schon, dass ich dabei bin, den Sonnengesang des heiligen Franziskus, den ich so gern bete und singe, mit Musik und Tanz, mit Schauen und Genießen, mit Lust und Freude umsetzen zu wollen. Denn es gibt, glaube ich, kaum etwas Schöneres, als das Loblied auf den Schöpfer in seiner Schöpfung zu singen und sie mit Respekt und Freude zu nutzen. Vielleicht geht es für sie auch mitten in ihrem normalen Alltag heute. Eine kleine Pause bei Gott auf einer Wiese, einer Parkbank, an einer duftenden Blumenhecke auf dem Heimweg durch die sonnenüberflutete Stadt: "Sei gelobt, mein Gott, durch alle deine Geschöpfe!"


Quelle:
DR