Marx gedenkt der Opfer der Flugzeugkatastrophe

"Selig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden"

Reinhard Kardinal Marx hat dazu aufgerufen, der Trauer um die Opfer der Flugzeugkatastrophe einen Raum zu geben. "Die schreckliche Nachricht von dem Unglück bewegt viele Menschen", sagte Marx bei einem Bußgottesdienst des Erzbistums München.

Reinhard Kardinal Marx (dpa)
Reinhard Kardinal Marx / ( dpa )

"Ein Mensch, der trauert, kann wirklich mitempfinden. Er weiß, dass diese Welt noch nicht am Ziel ist", so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstag beim zentralen Bußgottesdienst des Erzbistums München und Freising in der Jesuitenkirche Sankt Michael in München. Gleichgültigkeit sei kein Weg, der zu Gott führe: "Was ist das, wenn die Nachrichten einfach so vorüberrauschen und wenn wir in persönlichen Begegnungen keine Empfindungen mehr haben?"

Die Seligpreisungen in der Bergpredigt, zu denen auch der Vers "Selig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden" zählt, seien nicht als Gebote von oben herab, sondern als Verheißungen zu verstehen, so Kardinal Marx. "Sie sind ein Aufruf Jesu, das Leben in diese Richtung zu entfalten. Sie sind Verheißungen, die unser Leben verwandeln und es in eine neue Dimension führen."

Merkel: Geht über jedes Vorstellungsvermögen hinaus

Laut Ergebnissen der Ermittler soll der Co-Pilot das Germanwings-Flugzeug absichtlich über Südfrankreich zum Absturz gebracht haben. Diese Nachricht sorgte erneut für Fassungslosigkeit. "So etwas geht über jedes Vorstellungsvermögen hinaus", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin.

Mit "jähem Entsetzen und tiefer Trauer" blickte der Deutsche Bundestag auf die Katastrophe. Bundestagspräsident Norbert Lammert erinnerte besonders an die "vielen jungen, sehr jungen Menschen", die bei dem Unglück ums Leben gekommen seien. In diesen unbeschreiblich schweren Tagen wünsche er den Angehörigen Kraft und auch Zuversicht, diese Herausforderung zu bewältigen. Deutschlandweit fand eine Schweigeminute statt.

Auch der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick zeigte sich erschüttert über die jüngsten Erkenntnisse zum Flugzeugabsturz. "Als wäre alles nicht schon schlimm genug!", schrieb er im Kurznachrichtendienst Twitter. "Was müssen die Angehörigen leiden?"


Quelle:
KNA