Demnach registrierte die Behörde von Januar bis Juni 1.719 Anträge von Türken, im vergangenen Jahr waren es insgesamt 1.767. Wie sich die Lage seit dem Putschversuch im Juli entwickle, könne das BAMF noch nicht sagen.
Die meisten Asylbewerber kommen demnach aus den Kurdengebieten der Türkei. Von den 1.719 Antragstellern in den ersten sechs Monaten seien 1.510 kurdischer Herkunft, sagte das BAMF. Im Jahr zuvor waren unter den 1.767 türkischen Asylbewerbern 1.428 Kurden. Viele kurdische Flüchtlinge aus der Türkei kämen wegen der Kämpfe in ihrer Heimat, hieß es im Bundesamt.
Damals mehr "einfach gelagerte Fälle"
Trotz der dramatischen Situation im Südosten der Türkei sei die Anerkennungsquote bei Asylanträgen aber deutlich gesunken. Laut BAMF wurden im ersten Halbjahr 5,2 Prozent der Anträge kurdischer Türken positiv beschieden. Bei Flüchtlingen aus der Türkei insgesamt waren es 6,7 Prozent. Im vergangenen Jahr habe die Anerkennungsquote jedoch bei allen türkischen Flüchtlingen, also auch bei denen kurdischer Herkunft jeweils 14,7 Prozent betragen, sagte das BAMF. Auf die Frage nach Gründen war zu hören, es hätten damals mehr "einfach gelagerte Fälle" als in diesem Jahr zur Entscheidung angestanden.