Pontifikalamt im Kölner Dom - Pallium für Kardinal Woelki

Weihetag der Kölner Domkirche

Dem Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki wurde am Sonntag im Kölner Dom am Weihetag der Domkirche das Pallium auferlegt. In seiner Predigt nahm Woelki Papst Franziskus gegen Kritik in Schutz.

Kardinal Woelki: Auferlegung des Palliums / © Boecker
Kardinal Woelki: Auferlegung des Palliums / © Boecker

"Denn trotz seines hohen Amtes bleibt der Papst immer auch Mensch mit Schwächen und Grenzen - so wie jeder von uns", sagte Kardinal Woelki am Weihetag der Kölner Domkirche über Papst Franziskus. "Gehen wir deshalb gut mit ihm um, so wie wir das ja auch für uns selbst erhoffen und erwarten." Woelki äußerte sich in der Feier zur Auferlegung des Palliums an ihn. Das päpstliche Ehrenabzeichen für die eine Kirchenprovinz leitenden Erzbischöfe ist zugleich Symbol der Verbundenheit mit dem Papst.

Weiter sagte der Kardinal, es sei leicht, den Papst öffentlich zu kritisieren, während er sich darum mühe, die Einheit der Kirche zu wahren und das Leben jedes Menschen vor allem dort zu verteidigen, wo es besonders schutzlos sei, "nämlich am Beginn und am Ende des Lebens und dort, wo wir alle Sicherheiten aufgeben mussten, um uns in Sicherheit zu flüchten". Die Übergabe des Palliums solle auch daran erinnern, "dass wir nur Kirche sein können, wenn wir in Einheit und innerer Gemeinschaft mit dem Heiligen Vater, dem Petrus heute, leben", sagte der seit gut einem Jahr in Köln amtierende Erzbischof.

Bereits am 29. Juni hatte Woelki das Pallium, eine weiße Stola aus Lammwolle mit schwarzen aufgestickten Kreuzen, in Rom erhalten. Am Sonntag legte ihm nun der Apostolische Nuntius, Erzbischof Nikola Eterovic, die Stola über die Schulter. Das Pallium sei als Symbol für die seelsorgliche Aufgabe der neuen Erzbischöfe zu verstehen, zitierte er Papst Franziskus. Daher sollten alle Gläubigen den Pontifex in seinem Dienst durch Gebet, Vertrauen und Wohlwollen mittragen. Denn auch mit Blick auf den Papst gelte das "Grundgesetz der Kirche": "Mit" und "Für", nicht aber "Gegen", unterstrich Woelki.

Motette "Ein Lied zur Wallfahrt nach Jerusalem - Psalm 122"

In diesem Gottesdienst wurde die Motette "Ein Lied zur Wallfahrt nach Jerusalem - Psalm 122" des Komponisten Alwin Michael Schronen durch den Mädchenchor am Kölner Dom uraufgeführt. Diese vier- bis sechsstimmige A-Cappella-Motette von ca. 7,5 Minuten Dauer konnte aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums des Mädchenchores am Kölner Dom im vergangenen Jahr 2014 und dank der finanziellen Unterstützung durch die Kulturstiftung Kölner Dom als Kompositionasauftrag an Herrn Schronen vergeben werden.