Trauergottesdienst für die Katastrophenopfer in Japan

Ehrfurcht vor der Schöpfung verloren

Mit einem zentralen Gottesdienst im Kölner Dom hat die katholische Kirche in Deutschland am Freitagabend der Katastrophenopfer in Japan gedacht. An der Feier nahmen neben dem japanischen Generalkonsul in Düsseldorf, Kiyoshi Koinuma, auch der Trierer Bischof Stephan Ackermann teil. Es zelebrierte Weihbischof Heiner Koch.

 (DR)

Eine Lesung und Fürbitten wurden in dem gut besuchten Dom auf Japanisch vorgetragen. Ordensfrauen aus dem Land trugen ein Lied in ihrer Heimatsprache vor.



Der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für die Auslandsseelsorge, der Kölner Weihbischof Heiner Koch, bekundete in seiner Predigt Mitgefühl mit den Menschen in Japan und Betroffenheit über die Todesopfer und Obdachlosen. Viele Menschen fragten nun, wie

Gott diese Dreifachkatastrophe aus Erdbeben, Tsunami und Reaktorunfall habe zulassen können. Koch rief dazu auf, trotz der Unbegreiflichkeit Gottes ihm zu vertrauen. Gott sei so unfassbar

groß, dass die Menschen ihn nicht verstehen könnten. Er gehe aber den Weg mit den Menschen. Gott sei gerade auch im Leid präsent, sagte Koch mit Hinweis auf den Kreuzestod Christi.



Mit Blick auf den Reaktorunfall warf Koch die Frage auf, ob der Mensch die Ehrfurcht vor der Schöpfung verloren habe und diese nur noch als auszubeutendes Material behandele. Es sei gefährlich, wenn der Mensch glaube, alles machen zu können, und sich gleichsam für Gott halte. Notwendig sei, mit den Grenzen der Energie zu leben.