Pontifikalamt im Kölner Dom mit Erzbischof Joachim Kardinal Meisner

Palmsonntag - Feier des Einzugs Jesu in Jerusalem

Der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner hat am Palmsonntag im Kölner Dom die Feier des Einzugs Jesu nach Jerusalem mit einem Pontifikalamt begangen. In seiner Predigt erinnerte der Kardinal an die Höhen und Tiefen des Palmsonntags: Jesus wird in Jerusalem als König empfangen - und kurz darauf als Gotteslästerer zu einem schimpflichen Tod verurteilt. Die Karwoche hat begonnen.

 (DR)

Am Palmsonntag wurden in allen katholischen Gottesdiensten bundesweit Spenden für die Kirche im Heiligen Land gesammelt. Die Bischöfe riefen zur Solidarität mit den Christen in der Region auf und empfahlen den Kirchengemeinden Pilgerreisen ins Heilige Land.

Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx ruft dazu auf, um einen gerechten Frieden für Jerusalem und das Heilige Land zu beten. Dies sei dringend nötig, «damit Israelis und Palästinenser endlich in zwei Staaten nicht nur nebeneinander, sondern auch miteinander leben können», sagte Marx am Sonntag im Münchner Liebfrauendom.

Nur mit dieser Lösung könnten das Heilige Land sowie der Nahe und Mittlere Osten Schritt für Schritt Frieden finden, betonte Marx. Das würde es auch den Christen ermöglichen, in ihrer Heimat in Palästina oder im Irak und in anderen Ländern zu bleiben. Allein aus dem Irak seien bisher rund 200.000 Christen in Übergangslager geflohen.

Erster Tag der Karwoche
Der Palmsonntag ist der erste Tag der Karwoche und erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem. Der Evangelist Matthäus schreibt über den Ritt Jesu auf einem Esel vom Ölberg hinunter in die Stadt: «Viele Menschen breiteten auf dem Weg ihre Kleider aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf die Straße.»

Eine wachsende Neigung, die biblischen Berichte über Leiden, Tod und Auferstehung Jesu chronologisch nachzuvollziehen, führte wahrscheinlich bereits im vierten oder fünften Jahrhundert dazu, des Einzugs in Jerusalem in Form einer Prozession zu gedenken. Im elften und zwölften Jahrhundert war die Palmsonntags-Prozession in vielen Teilen des Abendlandes schon Tradition.

Die Liturgie beginnt mit einer Palmweihe; im deutschsprachigen Raum werden fast immer Buchsbaumzweige oder Weidenkätzchenbüschel verwendet. Nach deren Segnung folgt die Palmprozession. Erstmals in der Karwoche wird während des anschließenden Gottesdienstes vom Leiden und Sterben Jesu berichtet.