Was die auf dem Weihnachts-Plätzchenteller zu suchen haben

Dominosteine

Apfel, Nuss und Marzipan – die drei kommen in traditionellen Weihnachtsgedichten und -liedern vor. Dominosteine aber auch …

 (DR)

Dominosteine werden mit dem Heiligen Stephanus in Verbindung gebracht. Er ist der erste Märtyrer der Christenheit und seinen Gedenktag hat er am zweiten Weihnachtstag, also am 26.12.

Die Katholiken gedenken dem Leiden der Märtyrer mit Dankbarkeit und weisen ihnen Attribute, also Gegenstände, zu, durch die sie gestorben sind. Bei Stephanus sind das eben Steine, weil er gesteinigt wurde. So kommt er zu den Dominosteinen.

Diesem bitteren Tod wird dann in Erklärungsansätzen die etwas herbere Lebkuchenschicht zugeordnet. Die süße Geleeschicht soll dann für das süße Leben im Himmel stehen, das Stephanus durch sein Zeugnis für Christus erlangt hat.

 Könnte so gewesen sein aber …

Bei solchen Deutungsgeschichten weiß man generell meistens nie so genau, wann, wie, wo diese entstanden sind. In Sachen Dominosteine ist es aber sogar so, dass sie auf keinen Fall vor 1936 entstanden sein kann. Vorher gab es nämlich noch gar keine Dominosteine. Der Dresdner Chocolatier Helmut Wendler hat sie erst 1936 erfunden. Er wollte eine Praline herstellen, die sich jeder leisten kann. Insofern ist der Dominostein eine Notpraline mit einer netten Geschichte rund um Weihnachten und Heiligen Stephanus.

 

Babette Braun