Meisner feiert Domjubiläum und "Viktortracht" in Xanten

"Die Erde Xantens ist geheiligt"

Der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner hat am Sonntag das 750-jährige Jubiläum des Xantener Doms gefeiert. Die "Große Viktortracht" ist Höhepunkt der Feiern zum 750. Jahrestag der Grundsteinlegung des gotischen Xantener Doms.

Dom St. Viktor in Xanten (dpa)
Dom St. Viktor in Xanten / ( dpa )

Der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner hat am Sonntag das 750-jährige Jubiläum des Xantener Doms gefeiert.
Gemeinsam mit Bischof Felix Genn aus Münster und dem niederrheinischen Regionalbischof Wilfried Theising feierte er das Pontifikalamt mit der Propsteigemeinde Sankt Viktor in Xanten. Die Große Viktortracht im Anschluss wurde aufgrund von starkem Regen im Dom gefeiert. Fahnenträger, Schüler und Ministranten begleiteten den Schrein des Heiligen durch das Gotteshaus. 

Prozession zum Ort der Hinrichtung

Traditionell führt die Prozession zu Ehren Viktors durch die Stadt hinauf auf den Fürstenberg, den Ort seiner Hinrichtung. Die vermutlichen Gebeine des Heiligen werden seit dem 12. Jahrhundert im Viktorschrein aufbewahrt. Der Römer Viktor gehörte laut Überlieferung der aus christlichen Soldaten bestehenden Thebäischen Legion (3./4. Jahrhundert) an und soll mit 330 anderen Gefährten auf ihrem Zug von St. Moritz ins Rheinland den Märtyrertod erlitten haben.

"Dafür halte ich meinen Kopf hin"

"Die Erde Xantens ist durch das Blut der Märtyrer geheiligt", sagte Kardinal Meisner in seiner Predigt. Der Xantener Dom sei ein festes Fundament für die Christenheit und stoße die Christen als lebendiger Stein dazu an, als Missionare die Botschaft Jesu weiterzutragen.
Zweifel, ob Kirche noch eine Alternative für den Menschen in der modernen Welt sein könne, beantwortete Meisner mit: "Natürlich, dafür halte ich meinen Kopf hin."

Den Grundstein für den Xantener Dom hatte Propst Friedrich von Hochstaden, Bruder des Kölner Erzbischofs Konrad von Hochstaden, 1263 gelegt. Der Bau dauerte 281 Jahre. Der Xantener Dom war nie Bischofskirche. Das volkstümliche Wort "Dom" bezeichnet nicht immer eine Kirche mit Bischofsstuhl, sondern rührt ursprünglich vom lateinischen "domus", Haus (Gottes). In dem Gotteshaus wird auch die Erinnerung an sechs Märtyrer aus der NS-Zeit wach gehalten: Karl Leisner, Nikolaus Groß, Heinz Bello, Gerhard Storm, Wilhelm Frede und Johannes Maria Verweyen.

Das Domjubiläum wurde bereits Ende August, wenige Tage nach dem eigentlichen Jahrestag (22.8.) der Grundsteinlegung vor 750 Jahren, mit einem Festakt begangen. Daran hatte auch die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) teilgenommen. Die "Große Viktortracht" fand zuletzt im Jahr 1991 statt.