Köln nimmt Abschied von Prälat Johannes Bastgen

"Seelsorger mit Leib und Seele"

Köln hat am Dienstag Abschied von Prälat Johannes Bastgen genommen. Als "Seelsorger mit Leib und Seele" würdigte ihn Dompropst Norbert Feldhoff bei der von domradio.de live übertragenen Trauerfeier im Dom. Bastgen habe sich als Vertreter der Kirche auch politisch und gesellschaftlich leidenschaftlich eingemischt.

Domdechant Johannes Bastgen wurde 64 Jahre alt / © Robert Boecker (DR)
Domdechant Johannes Bastgen wurde 64 Jahre alt / © Robert Boecker ( DR )

Als Domdechant hätte sich Johannes Bastgen mit "Erfolg dafür eingesetzt, dass der Dom nicht zu einem Museum wird, sondern Gotteshaus", sagte Feldhoff in seiner Predigt im Kölner Dom am Dienstag. Als Stadtdechant sei er nicht auf den Dom fixiert gewesen.



"Johannes Bastgen war eine starke Persönlichkeit und kein bequemer Mensch", das hätten selbst Freunde und Vorgesetzte zu spüren bekommen. Bastgen habe für die Würde der Menschen und für soziale Gerechtigkeit gekämpft. "Gerade deshalb wurde und wird er von allen geachtet.



Am Requiem im Dom nahmen Kardinal Joachim Meisner, die Mitglieder des Domkapitels, Angehörige sowie zahlreiche Gläubige aus der Erzdiözese teil. Der Sarg mit dem Leichnam des Verstorbenen war am Altar aufgebahrt worden. Er wurde im Anschluss auf dem Domherrenfriedhof beigesetzt.



"Gläubiger Mensch mit tiefen Gottvertrauen"

Bastgen war im Alter von 64 Jahren nach schwerer Krankheit am 11. März verstorben. Generalvikar Dr. Dominikus Schwaderlapp würdigte den Verstorbenen als einen gläubigen Menschen, der bis zuletzt aus einem tiefen Gottvertrauen gelebt habe. Seinen priesterlichen Dienst habe Bastgen immer "mit Leib und Seele, Eifer und Tatkraft" ausgeübt, sagte Schwaderlapp im Interview mit domradio.de.



"Er war Kreisdechant in Euskirchen, er war jahrelang Personalchef für alle pastoralen Dienste: Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferenten. Er war dann Stadtdechant und Dompfarrer hier am Dom und hat in all diesen Stationen immer sehr prägend gewirkt, hat sich engagiert und im guten Sinne eingemischt." Schwaderlapp bat um das Gebet für den Verstorbenen.



Fast 40 Jahre im Priesteramt

Johannes Bastgen wurde am 6. November 1947 geboren und am 14. Juni 1972 zum Priester geweiht. Anschließend wirkte er als Kaplan an St. Gereon in Monheim und an St. Paulus in Düsseldorf, wo er 1980 zudem das Amt des Stadtjugendseelsorgers übernahm. 1983 wurde er Pfarrer der Gemeinde Herz-Jesu in Euskirchen. Von 1989 bis 1991 war er Dechant des Dekanates Euskirchen und bis 1993 Kreisdechant des Kreisdekanates Euskirchen.



1993 übernahm Bastgen die Leitung der Abteilung Einsatz Pastorale Dienste und wurde stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Seelsorge-Personal, deren Leitung er 1996 übernahm. Von 2002 bis Ende 2003 war er stellvertretender Generalvikar. 2003 ernannte ihn Kardinal Meisner zum Domdechanten und Dompfarrer. 1993 verlieh ihm der Papst den Titel Kaplan Seiner Heiligkeit, 1996 den des Päpstlichen Ehrenprälaten.



Statt Blumen- und Kranzzuwendungen wird im Sinne des Verstorbenen um eine Spende für das Projekt "Guter Start mit Baby" gebeten: Katholische Familienbildung Köln, Stichwort "Prälat Bastgen", Sparkasse Köln-Bonn, Blz. 370 501 98, Konto-Nummer 5 702 139.



Auf der Internetseite des Kölner Doms gibt es die Möglichkeit, sich in ein virtuelles Kondolenzbuch einzutragen.

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