Kardinal Meisner wendet sich am Aschermittwoch an die Künstler

"Gott hörbar, sichtbar und berührbar zu machen"

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner sieht die Berufung der Künstler darin, Gott hörbar, sichtbar und berührbar zu machen und so Zeugnis von ihm zu geben. "Künstlerisch tätig sein heißt: erklären, aufklären, verklären, erleuchten, erhellen", sagte er bei einem Gottesdienst zum Aschermittwoch der Künstler.

Ein Aschekreuz vom Kardinal persönlich / © Robert Boecker
Ein Aschekreuz vom Kardinal persönlich / © Robert Boecker

Es gebe kaum etwa Faszinierenderes, als den Menschen einen Gott zu verkünden, der sich in seiner Schöpfung und Menschwerdung als der Wahre aussage. Alles Schöne in den kulturellen Schöpfungen des Menschen hat nach den Worten Meisners "Anteil an der Schönheit Gottes". Den Menschen, insbesondere den jungen, müssten die Augen für die Spuren des Schöpfers in Natur und Kultur geöffnet werden, so der Kölner Erzbischof.

Das Erzbistum lädt wie viele anderen deutschen Diözesen traditionell Kunstschaffende aus den Bereichen Architektur, bildender Kunst, Theater, Film, Musik, Rundfunk und Literatur zum "Aschermittwoch der Künstler" ein. Die Tradition geht auf den französischen Schriftsteller Paul Claudel (1868-1955) zurück. Der mit ihm befreundete damalige Kölner Stadtdechant Robert Grosche griff die Idee in der Nachkriegszeit auf und brachte sie aus Paris nach Köln mit. Bei dem Gottesdienst in der Kirche Groß Sankt Martin teilte der Kardinal das Aschenkreuz aus, das zu Beginn der Fastenzeit Buße und die christliche Hoffnung auf Auferstehung symbolisiert.

 


Aschermittwoch in Köln / © Robert Boecker
Aschermittwoch in Köln / © Robert Boecker