Kardinal Meisner ruft zu gelebtem Glauben auf

"Legt Hand an"

domradio.de überträgt am 2. Sonntag im Jahreskreis das Pontifikalamt aus dem Kölner Dom mit Erzbischof Joachim Kardinal Meisner. In seiner Predigt rief er der Gemeinde und den versammelten Mitgliedern des Diözesanrates zu: "Redet nicht dauernd darüber, wie es mit der Kirche weiter gehen soll, sondern legt Hand an!"

 (DR)

Der Kölner Erzbischof nannte den missionarischen Einsatz der Gläubigen einen "konkreten Auftrag Gottes". Es müsse weniger geredet werden in der Kirche. Die Kirche sei keine Institution, sondern Expedition, so Meisner. Sie leide unter zwei Dramen: Dem Drama des Vergessens und dem Drama des Stillstandes. Die Gläubigen seien nicht die Endverbraucher der Heiligen Eucharistie, sondern zur Glaubensweitergabe verpflichtet. Das Übel sei die Spaltung zwischen Glauben und Leben: Am Sonntag würde der Herr gelobt und an den Wochentagen sei sich jeder wieder selbst am nächsten.



An den Diözesanrat gewandt, beklagte der Kardinal, Gruppen und Gremien seien nur noch ein "Klotz am Bein der Expeditionsbewegung", wenn sie ohne Ideen agierten, nichts bewegten, wenn sie keine Verantwortung mehr trügen.