Kardinal Meisner feiert mit Karnevalisten Gottesdienst im Kölner Dom

Karneval als Vorstufe zur Fastenzeit

Hunderte Karnevalisten haben am Mittwochabend mit Joachim Kardinal Meisner einen Gottesdienst im Kölner Dom gefeiert. Dabei würdigte der Erzbischof das Engagement der Jecken in Vereinen, Gesellschaften und bei Umzügen.

Spalier für den Kardinal (DR)
Spalier für den Kardinal / ( DR )

Das designierte Kölner Dreigestirn und Kinder-Dreigestirn trugen die Fürbitten vor. Zahlreiche weitere Würdenträger nahmen an der traditionellen Messe teil. Meisner segnete eine Karnevalskerze und erbat Gottes Segen für die närrische Session.

Der diesjährige Gottesdienst mit den Karnevalisten wird aller Voraussicht nach der letzte für den scheidenden Kölner Erzbischof sein, der an Weihnachten 80 Jahre alt wurde. Der Kardinal rechnet nach eigenen Worten damit, dass Papst Franziskus ihn in den nächsten Wochen in den Ruhestand entlässt. Sein Amtsantritt in Köln jährt sich am 12. Februar zum 25. Mal.

In den Sorgen des Alltags nicht versinken

"Es geht um die Orientierung auf Gott hin und auf den Menschen zu, denn Karneval ist ja die wichtige Vorstufe zur noch wichtigeren Fastenzeit", betonte Meisner in seiner Predigt. Der Karneval könne die Menschen froh machen, "damit sie in den Sorgen des Alltags nicht versinken, sondern den Himmel und damit Gott über sich nicht aus dem Herzen und aus dem Gemüt verlieren", sagte der Kardinal. Wenn der Geist der Gemeinschaft, der Solidarität, der Ehrfurcht vor Gott und den Menschen geweckt werde, bekomme der Karneval Farbe und Wohlklang.

Einer der Höhepunkte in Meisners Karriere als "Jeck" war in der Session 2011 sein Besuch mit dem damaligen Prinzen Frank I., Bauer Günter und Jungfrau Reni bei Papst Benedikt XVI. in Rom. "Colonia, Colonia, grandiosa" soll der Papst ausgerufen haben, so berichtete Meisner damals.

Die besondere Verbundenheit zwischen Karneval und Kirche zeige sich auch bei zahlreichen Karnevalsgesellschaften, wie das Vorstandsmitglied des "Festkomitees Kölner Karneval von 1823", Bernd Höft, domradio.de sagte: "Kaum eines der bekannten Traditionskorps verzichtet auf eigene Gottesdienste, die entweder zum Gedenken der Verstorbenen oder zum Auftakt der Session abgehalten werden. So mancher Priester predigt in der Session mit Pappnase - wer kann, auch in der "kölschen Sprooch". (KNA)