Im Kölner Dom werden acht neue Ständige Diakone geweiht

"Boten der Freude"

Im Erzbistum Köln können acht neue Ständige Diakone ihren Dienst antreten - den "wichtigsten, der Menschen geleistet werden kann", wie Weihbischof Rainer Woelki bei der von domradio.de live übertragenen Weihefeier im Kölner Dom betonte. Es gehe darum, Christus in seiner Kirche darzustellen.

Bei der Bibelarbeit: Die Weihekandidaten / © Boecker
Bei der Bibelarbeit: Die Weihekandidaten / © Boecker

Bei seiner Predigt am Samstagmorgen (20.11.2010) erinnerte Weihbischof Woelki daran, dass das Amt des Diakons von Christus in der Kirche eingesetzt wurde.Ein "sakramentale Band" verbinde den Diakon mit Bischof und Priester. "Alle stehen im Dienst des Herrn, sind gesandt, Menschen für Gott zu gewinnen." Die Aufgabe des Diakons sei es, Christus in seiner Kirche darzustellen.



Diakone seien gesandt, "die Zeichen der Liebe Christi in die Welt hinauszutragen", so Woelki vor den Gottesdienstteilnehmern. Als Auge des Bischofs sei es ihre Aufgabe, sich um die Armen zu sorgen und zu kümmern und "Menschen, die oftmals vereinsamt und ohne Angehörige sind, auf ihrem letzten Weg" zu begleiten.



Die Diakonie sei ein Wesensvollzug der Kirche. "Ohne Diakonie und Caritas keine Kirche, keine Gemeinde." Dieser Dienst könne nicht delegiert werden. "Hier ist jede Gemeinde selbst gefordert. Sie sind als Diakone so etwas wie das soziale Gewissen ihrer Kirche in ihrer Gemeinde", so der Weihbischof zu den acht Männern.



Stichwort: Ständiger Diakon

Der Diakon repräsentiert durch die sakramentale Weihe Christus. Er ist "Zeichen des dienenden Christus und der dienenden Kirche". Er wird vom Bischof geweiht und gilt mit dem Priester als Helfer des Bischofs. Bildlich gesprochen ist er unter dem Kirchturm und in der Gemeinde tätig und profiliert sich als das caritativ-soziale Gewissen der Kirche. Er ist somit Ansprechpartner innerhalb der Gemeinde. Er ist aber nicht Gemeindeleiter. Der Ständige Diakon ist meist verheiratet und steht im Berufsleben. Darum heißt er auch Diakon mit Zivilberuf. Des Weiteren gibt es den Diakon im Hauptberuf, der seinen Lebensunterhalt in der Kirche verdient. Ebenfalls gibt es den Diakon, der zölibatär lebt.



Der Diakonat ist eine Lebensform und kein Ehrenamt. Es gibt keinen nebenamtlichen Diakon. Der Diakonat formt den Lebensstil und die Existenz. Sieht der Diakon einen Menschen in konkreter Not, dann muss er ihm vom innersten Wesen seines besonderen Dienstes her helfen und beistehen. Er kann gar nicht anders. Solche radikale Lebenssicht zeichnet ihn aus. Der Ständige Diakon lebt sein Amt - verbunden mit dem Bischof, dem Pfarrer und der Gemeinde. Er lebt dieses Amt aber auch als Ehemann und Familienvater. Darum kann ein Mann nur dann zum Diakon geweiht werden, wenn die Ehefrau seinen Dienst bejaht. (Erklärung Bistum Passau)



Die Namen und Heimatpfarreien der neuen Ständigen Diakone



- Ulf Joachim Bettels, geboren 1971, verheiratet, drei Kinder, Heimatpfarrei: St. Joseph und St. Norbert, Köln-Dellbrück.



- Christoph Böhmer, geboren 1968, verheiratet, drei Kinder, Heimatpfarrei: St. Joseph, Bergisch Gladbach-Moitzfeld.



- Kurt Dohmen, geboren 1970, verheiratet, drei Kinder, Heimatpfarrei: St. Laurentius, Wuppertal-Elberfeld.



- Klaus Ersfeld, geboren 1963, verheiratet, ein Kind, Heimatpfarrei: St. Gerhard, Troisdorf.



- Michael Linden, geboren 1961, verheiratet, vier Kinder, Heimatpfarrei: St. Konrad, Neuss-Gnadental.



- Hermann-Josef Lorenzen, geboren 1958, verheiratet, drei Kinder, Heimatpfarrei: St. Martinus, Neuss-Holzheim.



- Michael Oschmann, geboren 1967, verheiratet, zwei Kinder, Heimatpfarrei: St. Engelbert und St. Bonifatius, Köln-Riehl/Nippes.



Oliver Steinbrecher, geboren 1976, verheiratet, drei Kinder, Heimatpfarrei: Hl. Franz von Assisi, Köln-Bilderstöckc- hen.



Die Weihe des Diakonats-Kandidaten Georg Schwikart musste verschoben werden.