Aussendungsfeier im Altenberger Dom

Altenberger Licht 2019

DOMRADIO.DE übertrug die Aussendungsfeier des Altenberger Lichts aus dem Altenberger Dom mit Diözesanjugendseelsorger Tobias Schwaderlapp. Es spielte eine Projektband und es sang ein Projektchor unter der Leitung von Wilfried Kaets.

Übergabe des Altenberger Lichts / © Henning Martin Schoon (privat)
Übergabe des Altenberger Lichts / © Henning Martin Schoon ( privat )

W(M)UTMENSCH ist das Motto für die Aussendung des Altenberger Lichts 2019.

Wutmensch war das „Wort des Jahres“ 2010. Wut ist ja zunächst mal gar nichts Schlechtes: Wer nicht mehr wütend wird, dem ist eigentlich auch alles egal. Wer wütend ist, der liebt die Welt und leidet darunter, dass sie nicht besser ist. Weil wir von einer Welt träumen, weil wir uns nach einer Welt sehnen, die geprägt ist von Gerechtigkeit, Friede, Würde, Respekt und Gleichberechtigung, Nachsicht und Vergebung – weil im Tiefsten alle Menschen, Kinder und Ebenbilder Gottes sind, unendlich kostbar.

Wut braucht Mut. Wut ohne Mut mündet in Resignation und Verzweiflung. Mut dagegen hat etwas zu tun mit Hoffnung. Das Altenberger Licht 2019 will genau das zur Erfahrung werden lassen. Dass Gott zu jedem und jeder von uns spricht: Hab Mut! Ich glaube an dich!

Wenn wir gemeinsam das Altenberger Licht entzünden und teilen, dann soll uns diese Flamme mit Hoffnung und Mut zur Veränderung erfüllen: von der Wutwelt zur Mutwelt, weil wir selbst von Wutmenschen zu Mutmenschen werden!

Das Altenberger Licht erhielt seinen Namen von dem kleinen Ort Altenberg im Bergischen Land. Hier entstand 1922 in den Mauern einer ehemaligen Zisterzienser-Abtei, an die noch ihre Klosterkirche, der Altenberger Dom, erinnert, die heutige Jugendbildungsstätte des Erzbistums Köln. Damals entwickelte sich Altenberg zu dem Zentrum der katholischen Jugend in Deutschland. Der Dom und die Altenberger Madonna wurden zum äußeren Zeichen der Zusammengehörigkeit, zum „Herz des Bundes“.

Das Altenberger Licht entstand 1950 nach den Schrecknissen des zweiten Weltkrieges als Zeichen der katholischen Jugend für Versöhnung und Frieden in Europa. Von Altenberg aus schickte man ein Licht auf die Reise, das in Form einer Sternstafette in alle Richtungen weitergegeben wurde und bis an die Grenzen Deutschlands gelangte. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich daraus eine Europasache.

Mitte der 60er Jahre, nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil und der Atmosphäre der aufkommenden Studentenunruhen, stellte man die Feier des Altenberger Lichts ein, weil man der Überzeugung war, dass eine solche Form der liturgischen Feier für junge Menschen nicht mehr angemessen war.

1980 entstand ein lebendiger Neubeginn. Von Jahr zu Jahr wuchs die Teilnehmerzahl, und inzwischen kommen jährlich am 1. Mai über 2.000 junge Menschen aus dem In- und Ausland nach Altenberg, um das Licht zu empfangen und weiter zu tragen.


Luftaufnahme Altenberger Dom / © Drohne (DR)
Luftaufnahme Altenberger Dom / © Drohne ( DR )
Quelle:
DR