7. Sonntag im Jahreskreis im Kölner Dom

"Gewalt ändert nichts"

Am siebten Sonntag im Jahreskreis hat der Stadtdechant Prälat Johannes Bastgen im Kölner Dom die ungebrochene Aktualität der Auge-für-Auge-Botschaft aus dem Matthäus-Evangelium betont. Die Liebe zum Feind, wolle der Evangelist sagen, "kommt am meisten zum Ausdruck, wenn man für ihn betet". Gewalt ändere letztlich nichts.

 (DR)

"Wenn ich für einen Menschen bete, kann ich ihm nicht mehr böse sein", so Bastgen am Sonntag (20.02.2011) vor den Gläubigen im Kölner Dom. Denn dann sei der Mensch der göttlichen Liebe am nächsten.



In seiner Predigt nannte er als Beispiel für vollzogene "Feindesliebe" den US-amerikanischen Bürgerrechtler Martin Luther King. Auch ihm sei es zu verdanken, dass Apartheit weltweit weniger geworden sei.



Als Jesus vor seinen Jüngern von "Auge für Auge" und "Zahn für Zahn" gesprochen habe, sei es ihm um eine "neue Gerechtigkeit" gegangen. Es habe nicht gesagt, wir sollen "fünf gerade sein lassen" und alles hinnehmen. "Wir dürfen schon sagen: Das ist böse und schlecht. Aber wir sollen uns anders verhalten als üblich, anders reagieren als in einem üblichen Vergeltungsmechanismus."