Kardinal Woelki würdigt 100-jährigen Einsatz der Kölner Caritas

"Ich bin stolz auf Sie!"

Die Kölner Caritas begeht den 100. Jahrestag ihrer Gründung. Aus diesem Anlass feierte Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki am Freitag einen Festgottesdienst und würdigte die segensreiche Arbeit der haupt- und ehrenamtlichen Beschäftigten.

 (DR)

Die Kölner Caritas habe in ihrer Geschichte viel Gutes bewirkt, sagt Woelki in dem Festgottesdienst in St. Ursula in der Kölner Innenstadt und verwies auf die Dienste etwa für Flüchtlinge, Behinderte, Menschen aus bildungsfernen Schichten oder Obdachlose. Als eine dringende Aufgabe bezeichnete es der Kardinal, junge Menschen für soziales Engagement zu gewinnen. Den anwesenden Angestellten der Caritas rief Woelki zu: "Ich bin dankbar und stolz auf Sie!"

Woelki hob besonders den Verdienst der Caritas im Rahmen der Flüchtlingshilfe im Erzbistum Köln hervor. Flüchtlingen gegenüber sollten die Kölner genaus gastlich sein wie beim Weltjugendtag 2005 und bei der Fußball-WM 2006. Das damalige Motto "Die Welt zu Gast bei Freunden" sollten auch jene Menschen erfahren, die wegen Gewalt, Ausbeutung oder Naturkatastrophen in der Bundesrepublik Zuflucht suchen, sagte der Erzbischof. Deutschland habe damals wie auch beim Kölner Weltjugendtag ein Jahr zuvor gezeigt, dass es einladend und gastlich sein sowie Herausforderungen bewältigen könne.

Woelki beklagte erneut, dass Tausende Menschen auf dem Weg nach Europa ihr Leben lassen müssten. "Täglich müssen wir innehalten und der Toten gedenken", so der Kardinal. Dabei vermissten die Flüchtlinge Angehörige, Freunde und den "Duft ihrer Heimat". Heimatlosigkeit sei ein Schicksal, "das gewendet werden muss".

Köln als Beispiel für gelungene Integration

Caritas-Präsident Peter Neher lobte bei einem anschließenden Festakt Köln als Beispiel für gelungene Integration. Die Stadt, Initiativen vor Ort und die Caritas Köln setzten mit ihrer Arbeit ein deutliches Zeichen für eine Willkommenskultur.

Der Kölner Bürgermeister Hans-Werner Bartsch (CDU) nannte den Caritasverband einen "wichtigen Akteur im sozialen Köln". Neben der Arbeit im Bereich Pflege, Familien- und Jugendhilfe seien die Angebote für Flüchtlinge und Migranten wichtige Bausteine für das Zusammenleben in der Domstadt.

50 Millionen Menschen sind laut Caritas derzeit weltweit auf der Flucht; über 7.000 Flüchtlinge brachte die Stadt Köln bislang unter. Die Wanderungsbewegung von Flüchtlingen überall auf der Welt sei aber nicht allein von Deutschland aus zu bewältigen, betonte Neher. "Dafür braucht es starke internationale politische Zusammenarbeit."

100 Jahre im Dienst für die Menschen

Die soziale Not im Ersten Weltkrieg war Anlass für die Gründung des Kölner Caritasverbandes am 18. Juli 1915. Zunächst koordinierte die Caritas soziale Hilfen der katholischen Vereine und Pfarrgemeinden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden eigene Caritas-Beratungsdienste und Einrichtungen. Mittlerweile engagieren sich 1500 hauptamtliche und über 1000 ehrenamtliche Mitarbeitende in der Pflege, für Flüchtlinge, für Menschen mit Behinderung, für Kinder, Jugendliche und Familien in Köln. (KNA, Caritas, domradio.de)