Gedanken zum Advent

Joachim Kardinal Meisner (Erzbistum Köln)

Auch 2012 haben deutsche Kardinäle, Bischöfe und Weihbischöfe für domradio.de ihre Gedanken zum Advent aufgezeichnet. Heute mit Joachim Kardinal Meisner aus dem Erzbistum Köln.

Joachim Kardinal Meisner / © Boecker
Joachim Kardinal Meisner / © Boecker

Es ist eine gute Gewohnheit, dass der Adventskalender mit seinen 24 Fensterchen nicht nur Kinder fasziniert, sondern auch Erwachsene und sie eigentlich durch diese gesegneten Wochen des Advents hindurch führt. Heute wird das letzte Fensterchen aufgemacht. Das erinnert mich an das Johannes Evangelium, da steht: Er kam in sein Eigentum, aber die Seinigen nahmen ihn nicht auf. Das hieß in unserem Zusammenhang: Er kommt in sein Eigentum, aber wir machen das Fensterchen nicht auf. Wir wollen aber, dass ist der weihnachtliche  Appell der Engel auf den Fluren von Bethlehem "Ehre sei Gott in der Höhe. Macht auf die Türen Eures Herzens, die Türen Eures Lebens. Wenn er hineinkommt, wird unser Leben schön, groß und weit." Gott wird Mensch, damit der Mensch wie Gott werde. Das ist die umwerfende Weihnachtsbotschaft. Die frühen Kirchenväter  hatten den Mut zu sagen: Gott wird Mensch, damit der Mensch Gott werde. Und zwar natürlich in den Dimension der Schöpfung. Und das ist das faszinierende Weihnachten, Gott wird wirklich einer von uns, damit wir so werden wie er. Und darum sagt der Apostel: "Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht. Eine königliche Priesterschaft, ein heiliges Volk." Zu dieser Berufung muss man Ihnen wirklich von Herzen gratulieren und ich möchte mit Papst Leo dem Großen sagen: "Christ erkenne deine Würde." Gesegnete Weihnachten.