Fronleichnams-Blumenbilder

Blütenduft und Heiliger Geist

Einem Blumenstrauß als Gastgeschenk oder Rosenblüten gestreut für Hochzeitspaare, nichts Ungewöhnliches – aber wie kommt es, dass man Fronleichnam daraus Bilder legt …

Blumenteppich zu Fronleichnam / ©  Benedikt Plesker/KNA (KNA)
Blumenteppich zu Fronleichnam / © Benedikt Plesker/KNA ( KNA )

In dem Fall kann man sagen: Die Römer waren es, genauer gesagt, die im Vatikan.

Barock aus dem Vatikan

Das ist eine typische Erfindung des Barocks und wurde in der Form das erste Mal im 17. Jahrhundert im Vatikan verwirklicht, da aber noch aus Anlass des Festest "Peter und Paul".

Die Herstellung dieser Blumenbilder wurde 1625 in Rom eingeführt und hat sich dann ganz langsam vom Vatikan ausgehend immer mehr verbreitet.

Gezeigt werden Ornamente, christliche Symbole oder auch Schriftzüge. In Italien findet man heute noch in vielen Gemeinden Blumenteppiche.

Ausgelegt werden sie auf den Straßen, möglichst kurz bevor die Fronleichnams-Prozession vorbeizieht.

Sprache ohne Worte aus früheren Zeiten

Der Brauch kommt daher, woher auch unser Brauch kommt, Blumensträuße zu verschenken.

Schon in der antiken vorchristlichen Welt zeigte man durch Blumen Ehrerbietung wichtigen Gottheiten gegenüber.

Antiken Römern huldigte man mit einem Lorbeerkranz für das Haupt und streuten Blumen auf den Weg.

Blumenbrauch und Heiliger Geist

In der Frühkirche verehrten die Christen auf diese Weise ihre Märtyrer bei der Überführung ihre Reliquien oder an ihrem Gedenktag. Wahrscheinlich auch, weil im Christentum Blumen Symbol für die Gaben des Heiligen Geistes sind.

In früheren Dorfgemeinschaften kam noch hinzu, dass man so hoffte, die Fruchtbarkeit des Erdbodens zu steigern und die Ernte ertragreicher zu machen.

Für Blütenbilder vor Stationsaltäre oder auf den Prozessionsweg an Fronleichnam bekannt, sind in Deutschland die Stadt Hüfingen und die Gemeinde Mühlenbach im Schwarzwald.