Gedenkstätte für in Libyen getötete Kopten in Ägypten eröffnet

 (DR)

Im Zeichen der Erinnerung an 21 in Libyen ermordete Kopten sind in der oberägyptischen Stadt Samalut ein Denkmal, ein Schrein mit den Überresten der Opfer sowie ein Museum eröffnet worden. Das Martyrium der 2015 von islamistischen Terroristen getöteten Christen werde als Blutzeugnis für ihre Glaubensstärke in die Geschichte eingehen, sagte der koptisch-orthodoxe Bischof von Salamut, Anba Pavnotios, laut Bericht des koptisch-ägyptischen Nachrichtenportals "Watani" bei der Einweihung des Museums.

Das Denkmal am Eingang der zu Ehren der Ermordeten auf Regierungskosten errichteten Kirche der "Märtyrer der Nation und des Glaubens" zeigt dem christlichen Portal "Abouna" zufolge die 21 knienden Opfer. Hinter ihnen steht ein vier Meter hoher Christus, der sie umarmt. Gestaltet wurde das fünf mal fünf Meter große Werk aus Stahlbeton von dem an der Fakultät für Bildende Künste der Minya-Universität lehrenden Künstler Girgis Al-Gawly.

Das neueingerichtete Museum dokumentiert laut den Berichten die Geschichte der Märtyrer von ihrer Entführung bis zur Überführung der sterblichen Überreste der ägyptischen Opfer im Mai 2018 anhand von Fotos und Texten auf Arabisch, Englisch und Französisch. Derzeit liefen Verhandlungen, auch die Überreste des ghanaischen Opfers Matthew Ayariga nach Ägypten zu überführen.

Die 20 aus Samalut stammenden Arbeitsmigranten sowie ihr ghanaischer Arbeitskollege waren im Januar 2015 in Libyen aus einem Autobus entführt worden. Das Video von ihrer Enthauptung wurde am 15. Februar auf Dschihadisten-Webseiten online gestellt. Kurz darauf beschloss der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II., die 21 Ermordeten ins Märtyrerbuch der koptischen Kirche aufzunehmen; als Gedenktag bestimmte er den 15. Februar. Die Leichname der Märtyrer wurden im September 2017 in einem Massengrab an der libyschen Küste nahe der Stadt Sirte gefunden und identifiziert. (KNA/18.2.2020)