Musik zum Karfreitag ab 19 Uhr

Tenebrae

Der Todestag Jesu hat Komponisten über Jahrhundert  besonders eindrucksvolle Kompositionen schreiben lassen. Von Matthias Weckmann erklingt das Lamento "Wie liegt die Stadt so wüst", von Dieterich Buxtehude der Kantatenzyklus "Membra Jesu nostri"

Karfreitag / © unbekannt (DR)
Karfreitag / © unbekannt ( DR )

Aber auch von Ludwig van Beethoven gibt es beeindruckende Passionsmusik. „Christus am Ölberge" ist das einzige Oratorium von Ludwig van Beethoven. Er komponierte dieses Passionsoratorium aus Anlass seiner Ernennung zum Hauskomponisten des „Theaters an der Wien“. Er wählte die Gattung des Oratoriums, weil auf Grund der Fastenzeit damals die Aufführung von Opern verboten war.

Die Handlung des Oratoriums setzt im Garten Gethsemane ein, als Jesu Verhaftung kurz bevorsteht und er seinen Vater um Trost bittet.

Dieterich Buxtehude komponierte im 17. Jahrhundert den Kantatemzyklus „Membra Jesu nostri“. Der Text, der der Musik zugrunde liegt, ist eine mittelalterliche Meditation über die Wundmale Jesu Christi, die er bei seinem Kreuzestod erlitten hat.

Aus den Meditationen und einigen Bibelzitaten fügte Buxtehude einen siebenteiligen Kantatenzyklus, bei dem je eine Kantate ein Körperteil meditiert.

Der Betende versenkt sich dabei in die Leiden Jesu am Kreuz. Durch dieses Mitleiden - der com-passio- entwickelt er ein enges Liebesverhältnis zu Christus und strebt die conformitas, die Gleichförmigkeit mit Jesus an.

Im Optimalfall kommt es zu einem mystischen Einswerden mit Christus. Basis der Musik ist ein Text, der in 7 Hymnen die Gliedmaßen des Gekreuzigten in den Blick genommen.

Füße, Knie, die Hände, die Seite, die Brust, das Herz und das Gesicht. Buxtehude griff diesen lateinischen Text auf und ergänzte ihn höchst kunstvoll um Bibelzitate, ebenfalls auf Latein. Zentral in dem Werk ist die Kantate über das Herz Jesu. Denn die darin enthaltene Meditation über sein Herz wird in der Tradition des Mittelalters brautmystisch interpretiert. In der Versenkung über das Herz Jesu wird der Betende im religiösen Sinne ins Herz durch Jesu Liebespfeil getroffen.

Zwischen ihm und dem Betenden entsteht so etwas wie ein Verhältnis zwischen Bräutigam und Braut. Dieses fast magische Geschehen setzt Buxtehude großartig in Musik um.

Außerdem:

Johann Adolf Hasse: Miserere in d-moll für Chor und Orchester