Hinter dem heutigen Hochfest steht die christliche Glaubensüberzeugung, dass Jesus Christus nach seiner Auferstehung an Ostern zu seinem Vater im Himmel aufgenommen wurde und sich zur Rechten Gottes setzte, so beschreibt es das Markusevangelium.
Diese Himmelfahrt wurde lange Zeit ganz plastisch im Gottesdienst gezeigt. So wurde in einigen Kirchen eine Figur mit einem Seil in die Höhe gezogen. Andere bildhafte Darstellungen zeigen die Jünger, wie sie zum Himmel blicken, von Jesus Christus sieht man nur noch die Beine, der Rest ist schon entschwunden und zurück bleiben nur zwei Fußabdrücke.
Männer, die in die Luft starren
Die Himmelfahrt Jesu wird in der Bibel mehrfach erzählt, sehr bekannt ist die Schilderung aus der Apostelgeschichte. Dort nimmt ihn eine Wolke auf und so können seine Jünger ihn nicht mehr sehen. Dafür erscheinen plötzlich zwei Männer in weißen Gewänder, die die Jünger fragen, warum sie zum Himmel schauen, Jesus Christus würde doch schließlich wieder genauso zurückkommen wie er eben entschwunden sei. Dieser Textausschnitt wird als Introitus (Gesang zum Einzug) am heutigen Fest in der Messe gesungen oder coronabedingt vielleicht nur gesprochen.
Kurzes Chorwerk als "Steinbruch" für eine komplette Messe
Im 16. Jahrhundert vertonte diesen Text Giovanni Pierluigi da Palestrina in Form einer Motette. Dieses Chorstück diente dann als Vorlage für eine Vertonung der fünf Teile der Messe zu Christi Himmelfahrt - zuerst eine Motette schreiben und die dann auf eine komplette Messvertonung ausdehnen: Das war gängige Kompositionspraxis bei Kirchenmusikern während der Renaissance. Der Text der fünf Messteile ist ja feststehend, die innere Verbindung zum Hochfest Himmelfahrt geschieht nur durch die musikalische Nutzung der Motette, die eigens den Text zu Himmelfahrt vertont.
Palestrinas "Missa Viri Galilaei" erklingt in Musica direkt nach der Motette" Viri Galilaei".
Außerdem in Musica:
W. A. Mozart: Sinfonie Nr. 39 in Es-Dur
Joesph Haydn: Teil 1 aus dem Oratorium "Die Schöpfung"