Beethovens Missa in C steht für sich

Kein Vorläufer der "Missa solemnis"

Beethoven und Kirchenmusik scheint bei dem „Titanen“ der Musikgeschichte nicht ganz zu passen. Doch nicht nur mit seiner Missa Solemnis schuf er ein wahres Meisterwerk.

Beethoven-Denkmal auf dem Münsterplatz / © Milena Furman (DR)
Beethoven-Denkmal auf dem Münsterplatz / © Milena Furman ( DR )

Die Messvertonung bezeichnete Ludwig van Beethoven sogar als sein bestes Werk. Auch die 1807 entstandene kleiner gehaltene Missa in C hat ihre ganz eigene Qualität – und entsprach dennoch seinerzeit wenig den Erwartungen der Auftraggeber und der Beethovens-Fans.  

Maria Josepha Hermengilde von Liechtenstein erhielt die Vertonung als Geschenk von ihrem Mann, Fürst Nikolaus II. von Esterházy. Ihr war das modern gestaltete Werk aber zu progressiv – es erinnerte sie zu wenig an die Werke von Joseph Haydn. Der Fürst gar schämte sich für die Messe.

Den Bewunderern von Beethoven war das Werk aber auch suspekt - sie hatten weniger Innerlichkeit und stattdessen mehr Pathos und Drama im Sinne der berühmten 5. Sinfonie erwartet.

Befreit man das Werk aber von den zahllosen Erwartungen, so zeigt sich, dass die Messvertonung ihre ganz eigene Qualität hat. Ludwig van Beethoven ließ sich zumindest von niemanden beirren und sagte über die Messe: "Von meiner Meße wie überhaupt von mir selbst sage ich nicht gerne etwas, jedoch glaube ich, daß ich den text behandelt habe, wie er noch wenig behandelt worden".

In Musica erklingt die Messe in C-Dur für vier Solostimmen, Chor und Orchester op. 86.

Außerdem:

"Jupiter-Sinfonie" und "Eine kleine Nachtmusik" von Wolfgang Amadeus Mozart

 

(Wiederholung vom 05.06.2016)