Prof. Gregor Maria Hoff

"Was ist neu an den neuen Atheismen?"

Die Rede von den "neuen Atheismen" macht seit einiger Zeit die Runde. Im Blick sind Bestseller à la Richard Dawkins, Christopher Hitchens u.a. Sie fallen durch ihre polemische Anlage und eine oft undifferenzierte, unkomplexe Wahrnehmung religiöser Konzepte auf. Demgegenüber sind der kritische Gehalt und das Potential ganz anderer atheistischer Eröffnungen zu bestimmen. Exemplarisch haben Slavoj Zizek oder Giorgio Agamben neue Lektüren des Christentums vorgeschlagen, mit denen sich entscheidende christliche Gedanken anders in den Blick nehmen lassen.

 (DR)

Zentrale Texte werden hier produktiv angeeignet und kreativ gegengelesen - jensetis der Frage nach ihrer spezifisch religiösen Überzeugungskraft. In der entspannten Aneignung und auch Verfremdung etabliert sich ein neuer atheistischer Grundductus, der intellektuell umso herausfordernder erscheint, je weiter er sich von den aggressiven Aufladungen seiner Vorgänger entfernt.
Gregor Maria Hoff ist Professor für Fundamentaltheologie und Ökumenische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Paris-Lodron-Universität Salzburg und Leiter des Zentrums „Theologie Interkulturell und Studium der Religionen".
Hoff hielt diesen Vortrag im Rahmen der Bad Honnefer Disputatio im Herbst 2008 mit dem Titel: „Was glaubt, wer nicht glaubt?"