Prof. Dr. Jan-Werner Müller

"Meritokratie und Demokratie"

Politikwissenschaftler stellt sich die Frage, ob Elitenherrschaft und Volksherrschaft zusammen gehen oder sich gegenseitig ausschließen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel während der Regierungsbefragung / © Ralf Hirschberger (dpa)
Bundeskanzlerin Angela Merkel während der Regierungsbefragung / © Ralf Hirschberger ( dpa )

Es gibt wieder eine gewisse Form von Skeptizismus gegenüber der repräsentativen Demokratie, der zum Teil ganz ungeniert vorgetragen wird. Vor dem Hintergrund des Brexit und der Präsidentschaft Donald Trumps wird von einer Seite die Meritokratie als alternative Regierungsform ins Spiel gebracht. Jan-Werner Müller, Professor für Politische Theorie an der Universität Princeton, erläutert das Wesen und die Entwicklung der Meritokratie – der politischen Herrschaft einer durch Leistung und Verdienst ausgezeichneten Gesellschaftsschicht – als Gegenteil der von ihm so genannten "Lottokratie" – die Auswahl politischer Funktionsträger durch Losentscheid –, um schließlich zu erklären, inwieweit in beiderlei Fall ein wichtiger Aspekt der repräsentativen Demokratie missverstanden bzw. unterschätzt wird.

Seinen Vortrag hielt Prof. Müller im Rahmen des 23. Philosophicum Lech im September 2019.