Dr. Christian Hoppe

"Religiöse -Opfer ihres Gehirns?"

Das Gehirn ist introspektiv und nicht erlebbar. Religiöse Weltanschauungen tendieren zu dualistischen Positionen. Nicht selten werden außergewöhnliche Bewusstseinszustände als Beleg für die Existenz einer übernatürlichen Seele angeführt. Mit Hilfe moderner Untersuchungsverfahren lässt sich jedoch zeigen, dass seelisch-geistige Phänomene stets gemeinsam mit Hirnprozessen und niemals ohne sie auftreten.

 (DR)

Der Zusammenhang zwischen Gehirn und Geist lässt sich anhand veränderter Bewusstseinszustände besonders gut demonstrieren. Wenn die Leitidee der Hirnforschung gilt, dann teilen nicht nur religiöse, sondern alle Personen das Schicksal ihres Gehirns: Wie stehen der determiniert ablaufenden Biochemie unseres Gehirns nicht als autonome Urheber von Handlungen gegenüber, und mit dem Verlust aller Hirnfunktionen im tod endet unser geistig-seelisches Leben. Weithin wird diese Konsequenz als mit dem "christlichen Weltbild" unvereinbar empfunden…
Hoppe hielt diesen Vortrag im vergangenen Herbst im Rahmen der 2. Bad Honnefer Disputatio.