Auf Herz und Nieren

Sonntagsfrage: Woher kommt das Sprichwort?

„Viele Köche verderben den Brei" oder „der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, diese Redewendungen kennen und benutzen wir regelmäßig. Aber wo kommen sie eigentlich her? Heute: „Etwas auf Herz und Nieren prüfen“…

Auf Herz und Nieren (dpa)
Auf Herz und Nieren / ( dpa )

Biblischer Ursprung

„Etwas auf Herz und Nieren prüfen“ stammt ursprünglich aus der Bibel. Die Redewendung geht auf David, den König der Juden, zurück. Er hat seine Geschichte aufgeschrieben - in gesungenen Versen, den Psalmen: „Lass der gottlosen Bosheit ein Ende nehmen, aber die Gerechten lass bestehen; denn du, gerechter Gott, prüfest Herz und Nieren.“

Auch im elften Kapitel von Jeremia finden wir diesen Ausspruch: „Aber du, Herr Zebaoth, du gerechter Richter, der du Nieren und Herzen prüfst, lass mich deine Rache über sie sehen, denn ich habe dir meine Sache befohlen.“

Zentren der Lebenskraft

Was aber steckt dahinter? Herz, Niere, Leber und Lunge stehen in einigen Wendungen biblischen Ursprungs für die Gesamtheit des Inneren und der Lebenskraft. In früheren Zeiten betrachtete man das Herz als Sitz der Empfindung und die Nieren (wie oft auch die Leber) als Zentrum der Lebenskraft, aber auch der Not und Trauer. Wer etwas auf "Herz und Nieren" prüfte, der hörte also genau in sich oder andere hinein, bis er eine Entscheidung traf.

Im Alten Testament finden sich einige Stellen, wo der Ausdruck „Herz und Nieren prüfen“ vorkommt. Bis heute hat er sich im Sprachgebrauch gehalten und wird seit Jahrhunderten benutzt.