Stefan Moster über seinen Roman "Lieben sich zwei"

Wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt

Ines und Daniel gehören zu den Gewinnern im Leben. Sie haben Traumjobs, sie leben in der edlen Hamburger HafenCity in einer perfekten Wohnung, sie lieben sich. Alles in ihrem Leben läuft für die beiden Aufsteiger aus der Pfalz nach Plan. Doch dann zerbricht die schöne Wohlstandshülle.

 (DR)

Ines und Daniel wünschen sich ein Kind, doch der Kinderwunsch erfüllt sich nicht. Stefan Moster erzählt in seinem Roman, wie das Paar in eine Lebens- und Liebeskrise gerät. Detailgenau und nüchtern erzählt der Autor, was Ines und Daniel in einer Kinderwunschklinik erleben.



"Das ist für mich nicht vorgesehen"

"Die Zeugung als Liebesakt wird in der Kinderwunschklinik zu einer grotesken klinischen Handlung," erzählt er im domradio.de-Interview. Moster hat genau recherchiert und mit vielen betroffenen Paaren gesprochen. Warum nehmen sie diese Tortur auf sich? Was bedeutet es, wenn ein Paar kein Kind bekommen kann?



"Kinder sind ein irrsinniger Reichtum, diese unbedingte Liebe, die einem entgegengebracht wird, dieses körperliche, das dazu gehört, die Tatsache, dass man von einem kleinen Menschen gebraucht wird. Das alles ist eine unwahrscheinliche Erfahrung, die einen sehr aufwertet. Wenn man sich damit schon einmal beschäftig hat  - in der Phantasie, wenn man darin schon einmal gelebt hat, darin in Gedanken spazieren gegangen ist, dann ist es sehr schwer einzusehen, das ist für mich nicht vorgesehen."



Stefan Moster: "Lieben sich zwei", erschienen im mare Verlag (416 Seiten, 22 Euro)