Nachrichtenarchiv 26.02.2009 11:26

Kann ein Hund lachen? Weiß ein Pferd, das es sterben wird? - "Ich, das Tier" als Kulturwesen

Das Tier ist das Andere, das Gegenüber, der Begleiter, die Beute, das Bildmotiv. Tiere sind nicht nur Objekte wissenschaftlichen Interesses, sondern sie sind auch Kulturwesen und Partner in künstlerischen Prozessen.

 (DR)

In den jüngsten wissenschaftlichen Entwicklungen zeichnet sich eine neue Positionierung zum Tier ab. Mit den Animal Studies etabliert sich eine Perspektive auf Tiere als Kulturwesen, wie sie dem geisteswissenschaftlichen Blick bislang fremd war. Die Publikation stellt das Tier u. a. als Kommunikationspartner, aber immer als Subjekt dar. Die Autoren beschäftigen sich z. B. mit einem bestimmten und einzigartigen Tier, wie Laika, dem Weltraumhund oder Bobby, dem Gorilla - jetzt präpariert ausgestellt im Naturhistorischen Museum Berlin. Aber auch namenlose Laborratten oder tierische Protagonisten der Weltliteratur, wie beispielsweise Thomas Manns Hund Bauschan, finden ihren Platz. Zudem gibt es tierische Beiträge mit kultureller Relevanz - Tauben fotografieren Landschaft mit einem speziellen Apparat. Die im Buch versammelten Beiträge bilden so eine Synthese aus Wissenschaft und künstlerischen Positionen. International renommierte Autoren der Animal Studies, wie Jonathan Burt, Akira Lippit oder Ken Shapiro, national ausgewiesene Experten, wie Heike Baranzke oder Hans Werner Ingensiep, sowie bekannte Künstler, wie Filip van Dingenen, Oscar Heym, Annie Dunning und Julia Schlosser, steuern neue Sichtweisen und Forschungsergebnisse zu der Publikation bei.

Die vielleicht wichtigste Publikation dieses Herbstes zum Mensch-Tier-Verhältnis... "Ich das Tier" ist ein von Künstlern und Wissenschaftlern bestrittener Sammelband, den man gleichzeitig als hervorragende Einführung in die "Animal Studies" lesen kann.