Nachrichtenarchiv 26.02.2009 11:13

Homer: "Odyssee"

Mit Homer begann die europäische Literatur. Sein Menschheitsepos um die Abenteuer des listenreichen Odysseus und dessen Gefährten wurde zum Leitstern für die bedeutendsten Dichter von Vergil über Dante und Shakespeare bis in die Neuzeit. Noch heute ist Homers "Odyssee", dieser "Triumph des Erzählens" (Virginia Woolf), die sinnfälligste Metapher für das Leben des Menschen und sein Schicksal in der Welt. Die vorliegende sprachmächtige neue Übertragung in Versen, ein sorgfältiger Anmerkungsapparat mit Stellenkommentar und ein Nachwort des Homer-Fachmanns Walter Burkert machen diesen Band zu einer prachtvollen Referenzausgabe für "Odyssee"-Kenner wie -Entdecker.

Nach langen Jahren der Belagerung und dem ersehnten Sieg über Troja zieht es König Odysseus zurück in die griechische Heimat. Doch die Überfahrt gestaltet sich gefahrenreich und stellt die Einfallsgabe dieses ebenso klugen wie humor- und phantasievollen Helden in zahlreichen populär gewordenen Episoden auf eine harte Probe: Um sich aus der Gefangenschaft des Kyklopen Polyphem zu befreien, nennt sich Odysseus "Niemand" und sticht dem Riesen sein einziges Auge aus. Den Gesängen der zwitterhaften Sirenen widersteht der umsichtige König, indem er die Ohren seiner Gefährten mit Wachs verklebt und sich selbst an den Schiffsmast fesseln lässt - da lauert mit den Seeungeheuern Skylla und Charybdis bereits neue Bedrohung.

 (DR)