Michael Köhlmeier über „Zwei Herren am Strand“

Das Komische als Überlebensstrategie

„Wenn wir ans Komische denken, dann ist es nicht unbedingt der erste Gedanke, das Komische als eine Überlebensstrategie zu betrachten“, sagt Michael Köhlmeier im domradio.de Interview. Seine beiden Romanhelden Winston Churchill und Charlie Chaplin waren befreundet. Beide litten unter Depressionen. Mit der „Methode des Clowns“ bekämpften sie ihre Selbstmordgedanken.

Michael Köhlmeier / © Peter-Andreas Hassiepen
Michael Köhlmeier / © Peter-Andreas Hassiepen

„Das Komische ist ein Trostmittel gegen das Tragische“, sagt Köhlmeier. Wenn Charlie Chaplin als Tramp im Angesicht des Todes - er hat nichts zu essen und verhungert - einen Schuh genüsslich verspeist, dann ist das tragisch und komisch zugleich. „Der Tramp spielt mit dem Tod“, schreibt Köhlmeier in seinem Buch: „Er dreht ihm eine lange Nase, doch in jedem Augenblick des Lebens ist er sich des Todes bewußt, und gerade deshalb ist er sich so erschreckend klar darüber, dass er lebt.“

In seinem Roman „Zwei Herren am Strand“ spielt Michael Köhlmeier auch mit den Möglichkeiten der Realität. Seine Geschichte ist historisch nachprüfbar. Chaplin und Churchill waren befreundet. Es ist belegt, dass beide unter Depressionen litten. Im domradio.de Interview erzählt Köhlmeier, wie er für seinen Roman recherchiert hat und was denn nun Fiktion und was Wahrheit ist.