Marlene Streeruwitz über Orientierungslosigkeit und autoritäre Systeme

"Das 20. Jahrhundert hat die Familien zerstört"

"Wir sind heute zunehmend instabil und sehr geworfen". Marlene Streeruwitz sagt, das 20. Jahrhundert habe die Familien zerstört: "Wir leben nicht mehr aus den Erfahrungen unserer Großeltern und Eltern. So beginnt das Leben heute immer wieder bei null, und daher werden alle Fehler immer wieder neu durchlaufen." In ihrem Roman "Die Schmerzmacherin" erzählt die Autorin vom Leben der 25jährigen Amy, eine "ins Leben geworfene" intelligente, hübsche Frau, die ihr BWL-Studium abgebrochen hat und nun die autoritäre Ausbildung in einer Sicherheitsfirma beginnt.

 (DR)

Amy kommt aus einer zerrütteten Familie. Ihre Mutter ist drogenabhängig, sie ist bei Pflegeeltern aufgewachsen. Ihre familiäre Instabilität macht sie empfänglich für das autoritäre System einer Söldnerin in einer weltweit agierenden Sicherheitsfirma. Im domradio.de-Interview erklärt Marlene Streeruwitz, warum das 20. Jahrhundert die Familien zerstört hat, warum Germanys next Topmodel auch eine Art Söldnersystem ist, und wie die Macht der Sicherheitsfirmen unsere Freiheit und Demokratie bedroht.      



Weitere Informationen: Marlene Streeruwitz / "Die Schmerzmacherin" / S. Fischer Verlag / 400 Seiten / 19,95 Euro