Katharina Greve über ihr Comic "Hotel Hades“

"Ewig zu leben, ist grauenhaft“

"Ewig durch Event-Welten zu hüpfen und alles zu kriegen, was ich haben möchte, korrumpiert und zerstört jede Persönlichkeit“, sagt Katharina Greve im domradio.de Interview. In ihrem neuen Comic "Hotel Hades“ geht es um das Totenreich und die Frage, wie wir uns das Paradies und die Hölle vorstellen.

Katharina Greve / © Egmont Verlag
Katharina Greve / © Egmont Verlag

Im Paradies herrscht ewige Freizeit, da gibt es bonbonbunte Welten oder das immerwährende Oktoberfest. Katharina Greve erzählt, dass eine TV-Dokumentation über deutsche Dauerurlauber in der Türkei der Auslöser für ihre Geschichte gewesen sei: "Die waren im Winter da, Mittelmeer, 15 Grad, grau. Sehr viele ältere Herrschaften in beige laufen immer um die gleichen grauen Häuser herum und essen vom gleichen Büfett, und ich dachte mir, dass muss die Hölle sein – für alle Beteiligten“. Eine Hölle, die sich viele Menschen heute als Paradies vorstellen. "Ich schaue mir die Welt an, wie sie heute ist“, sagt Greve: "und übertrage den Jetzt-Zustand auf das Totenreich“.

"Hotel Hades“ ist ein phantastisches Buch, ein Comic, das unsere Vorstellungen vom Paradies spiegelt – und zeigt, wie absurd die sind. Man muss beim Lesen laut lachen und stellt sich am Ende die Frage, gibt es denn keine Rettung oder Erlösung aus diesem ewigen bonbonbunten Freizeitpark? Im domradio Interview erzählt Katharina Greve weiter, was die Götter im Totenreich zu tun haben, warum Hades korrupt ist und welche Vorstellung sie über den Tod hat.