Jakob Hein sucht und findet die Frau fürs Leben

"Liebe ist ein hormonell bedingter Zustand"

Pubertät kann die Hölle sein. Ständig ist man Demütigungen ausgesetzt. Ständig wird man hin und her geschubst. Ständig küsst man die falsche Frau. In seinem Romans: "Liebe ist ein hormonell bedingter Zustand" schickt Jakob Hein den jungen Helden Sascha auf eine abenteuerliche Entdeckungsreise ins Land der unendlichen Verliebtheit. Sascha ist ständig "verliebt, verknallt, begeistert, liebestoll, vernarrt". Er hat tausend Freundinnen, aber keine einzige Freundin und keine Peinlichkeit bei der Partnersuche bleibt ihm erspart.

 (DR)

Was also ist die Liebe, fragt er sich und kommt zu dem Schluss, dass die Liebe nichts weiter als eine "zufriedenstellende Annäherung" ist. Im domradio Autoreninterview warnt der Autor Jakob Hein vor dem Versuch einer unendlichen Dauerverliebtheit, die häufig zu Einsamkeit und Leere führt. "Wenn man die Dauerverliebtheit, die uns Hollywood Filme und Hochglanzmagazine vorgaukeln, verinnerlicht hat, wird man keine Frau für ein ganzes Leben und für die reale Alltagsliebe finden". Auf die Frage, ob es denn überhaupt geglückte Verliebtheit mit einem möglichen Happy End gebe, antwortet der Schriftsteller: "Das erste Kennenlernen und Miteinandersein ist gekennzeichnet von unglaublich vielen Fragenzeichen und Leerstellen, und diese Leerstellen werden dann als Verliebtheit bezeichnet und mit sogenannter Verliebtheit überdeckt. Erst wenn die Verliebtheit dann abblättert und man unter diesem Kitt Gemeinsamkeiten erkennt, dann ist das etwas sehr Schönes, was man noch viel mehr genießen kann", so Jakob Hein, der seit zwanzig Jahren glücklich verheiratet ist.



Jakob Hein / "Liebe ist ein hormonell bedingter Zustand" / Taschenbuch / Piper Verlag / 8 Euro 95