Felicitas von Lovenberg über ihre ganz normale Patchwork-Familie

Und plötzlich war ich zu sechst

„Ich bin gerne Stiefmutter“, sagt Felicitas von Lovenberg im domradio.de Interview. Eigentlich wollte sie nicht wieder heiraten, doch dann verliebte sie sich in einen Mann mit zwei Kindern. Inzwischen kam noch gemeinsamer Nachwuchs dazu. „Und plötzlich war ich zu sechst“, so heißt ihr Buch „aus dem Leben einer ganz normalen Patchwork-Familie".

Felicitas von Lovenberg / © Joerg Steinmetz
Felicitas von Lovenberg / © Joerg Steinmetz

„Heute sind Patchwork-Familien fast so normal wie die klassische Kernfamilie, aber über die Patchwork-Familien wird wenig gesprochen“, sagt die Literatur-Redakteurin der FAZ von Lovenberg. Und da es auch keine Bücher über ganz „normale“ Patchwork-Familien gibt, beschloss sie, aufzuschreiben, wie es ihr und vielen Menschen aus ihrem Umfeld in Patchwork-Familien geht. „Natürlich ist da nicht immer alles harmonisch und einfach, aber davon darf man sich nicht unterkriegen lassen“, erzählt sie: „Ich wollte die Schwierigkeiten benennen aber auch zeigen, was für eine tolle Familienform Patchwork sein kann“.

Patchwork habe auch etwas sehr ehrliches, sagt von Lovenberg: „Das ist eine Familie, wo alle freiwillig nett zueinander sind, wo das nicht angeboren ist“. In ihrem Buch verschweigt von Lovenberg nicht, wie viele Probleme so ein Patchwork-Beziehungskomos mit sich bringt, Schuldgefühle, Eifersucht, Killer-Sätze wie: „Meine Mama macht das alles anders“. Sie erzählt vom ersten Zoobesuch mit den Kindern, von der zufälligen Begegnung mit der Ex-Schwiegermutter ihres Ex-Mannes, der Oma der Stiefkinder. „Patchwork bringt mehr Erfahrungen mit sich, als man vielleicht an einem Wochenende verkraften kann“, sagt sie: „Nicht alle Erfahrungen mögen Anlass zur unmittelbaren Freude sein, aber sie alle machen mein Leben aus und zeigen es mir täglich in einem neuen Licht.“


Felicitas von Lovenberg / © Joerg Steinmetz
Felicitas von Lovenberg / © Joerg Steinmetz