David Denk testet Hobbies

„Auf der Suche nach der verlorenen Freizeit“

„Ich habe nie Zeit, mich zu versenken“, beklagt der Journalist David Denk im domradio.de Interview: „Als ich aber an der Chorprobe teilgenommen habe, war ich für diese zwei Stunden komplett weg – und bin nicht einmal auf die Idee gekommen, aufs Handy zu gucken. Da beschäftigt dich nur, was du gerade singst“. David Denk hat Hobbies getestet, 26 Hobbies, von A wie Autogrammjagd über C wie Chor bis Z wie Zumba. „Hobbyist / Auf der Suche nach der verlorenen Freizeit“, so heißt sein Buch.

David Denk / © Markus Nass
David Denk / © Markus Nass

Viel mehr Menschen würden gern ein Hobby ausüben, als dies tatsächlich tun. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Freizeitforscher gemacht haben. Wenn aber der Wunsch da ist, warum erfüllen sich nicht mehr Menschen diesen Wunsch nach einem Hobby? Liegt es nur daran, dass der Begriff Hobby uncool klingt, sich nach Briefmarkensammeln und Häkelrunde anhört. Der Journalist und Autor David Denk entstaubt das gute alte Hobby. Sein Buch ist ein äußerst unterhaltsamer Appell, die Freizeit endlich sinnvoll zu nutzen. Der Hobby-Tester entdeckt dabei auch seine Leidenschaft für das Singen in einem Chor und das Tennisspiel.

„Ich bin ein notorischer Zweifler, was darin gipfelt, dass ich natürlich auch daran zweifle, ob mir das guttut“, bekennt David Denk: „Es ist die Sehnsucht des Postideologen nach einer Parole, hinter die er sich guten Gewissens stellen kann, nach einer geistigen Heimat.“ Im domradio Interview spricht der 1981 geborene Journalist auch über das Lebensgefühl der heute um die 30-Jährigen: „Wir halten uns alle Optionen offen, weil wir denken, dass wir was verpassen, wenn wir uns festlegen. Das Gegenteil ist der Fall. Weil wir uns immer alle Optionen offenhalten, lassen wir permanent Gelegenheiten verstreichen, die uns glücklich machen könnten“.


David Denk / © Markus Nass
David Denk / © Markus Nass