Annette Neubauer über ein Vorlesebuch von Kölner Autoren

"Wenn Sonntag ist"

"Am Sonntag hat man Zeit zum Vorlesen," sagt Annette Neubauer, "und wir fanden die Idee schön, Geschichten für den Sonntag zu schreiben". Die Kinderbuchautorin gehört zu den 37 Kölner Autorinnen und Autoren, die ein Vorlesebuch mit 52 kleinen Geschichten geschrieben haben. "Wenn Sonntag ist", so heißt das Buch.

Annette Neubauer / © privat
Annette Neubauer / © privat

Es sei schon sehr ungewöhnlich, dass so viele Kinderbuchautorinnen und Autoren in einer Stadt leben, erzählt Annette Neubauer gegenüber domradio.de. Regelmäßig treffen sie sich bei einem Stammtisch, und dort entstand auch die Idee, ein gemeinsames Buch zu schreiben. "Wenn Sonntag ist" ... dann fliegen plötzlich Feen durch die Nacht, Piraten ankern am Rhein, Monster und Menschen werden zu Freunden – und der zopfbärtige Opa Muffe fährt Motorrad im Tutu. 52 kleinen Geschichten von 37 Autorinnen und Autoren sind so entstanden – eine für jeden Sonntag im Jahr. Denn sonntags ist Familien- und Vorlesezeit, aber natürlich können die Geschichten auch an jedem anderen Tag gelesen werden: zum Einschlafen, zum Aufwachen, zum Kuscheln und zum Faxen machen.

Das Buch spart auch ernste Themen nicht aus. Da stirbt ein liebenswerter alter Mann und landet weich auf einer weißen Wolke, wo er Schokoladenkekse ißt. "Diese Themen gehören zum Leben, und man muss Kinder auch an diese Themen heranführen", ist Annette Neubauer überzeugt, "das wird in dieser Geschichte auf eine tröstende Art gemacht, ein vorsichtiges, gutes und creatives Herangehen. Denn Kinder brauchen Handlungsstrategien und Lösungsvorschläge. Sie dürfen am Ende einer Geschichte nicht das Gefühl haben, dass sie allein gelassen werden". Das Vorlesebuch der Kölner Autorinnen und Autoren spiegelt auch die Lebenswirklichkeit der Stadt Köln - ihre internationale Vielfalt. Es geht in ferne Länder, es wird von anderen Kulturen erzählt. Kein kölsches Buch - aber ein Buch von Autorinnen und Autoren aus der Stadt Köln.