Als "Geheimnisse von Fatima" werden jene Prophezeiungen bezeichnet, die die Muttergottes den drei Seherkindern Lucia dos Santos und Jacinta und Francisco Marto gemacht haben soll. Die Erscheinungen begannen ihren Berichten zufolge am 13. Mai 1917 nahe dem portugiesischen Ort Fatima und setzten sich regelmäßig immer am 13. eines Monats bis Oktober 1917 fort.
Laut einer 1941 verfassten Niederschrift der Seherin und späteren Ordensfrau Lucia (1907-2005) bestand die bei der dritten Erscheinung am 13. Juli 1917 verkündete Prophezeiung aus drei Teilen. Der erste enthielt die Vorhersage eines weiteren Krieges nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Das zweite Geheimnis bestand laut Lucia darin, dass sich das abgefallene Russland erst nach einer Weihe an das "Unbefleckte Herz Mariens" bekehren werde.
Den dritten Teil der Weissagung schrieb Lucia erst 1944 nieder. Sie verband dies mit der Auflage, den Text nicht vor 1960 zu veröffentlichen. Das Dokument wurde 1957 versiegelt in den Vatikan gebracht. Die Päpste von Pius XII. bis Johannes Paul II. lasen es, veröffentlichten den Inhalt aber nicht. Wegen dieser Geheimhaltung wurde lange vermutet, dass der Text schreckliche Zukunftsvisionen im Sinn einer Weltuntergangs-Prophezeiung enthalte.
Johannes Paul II. sah am Ende des 20. Jahrhunderts den Zeitpunkt gekommen, das "Dritte Geheimnis" zu veröffentlichen. Er tat dies bei der Seligsprechung der Seher Jacinta und Francisco am 13. Mai 2000 in Fatima. Darin wird in symbolischer Weise über die Verfolgung der Kirche im 20. Jahrhundert berichtet. Der Text enthält auch die Vision eines "Bischofs in Weiß", der von Schüssen getroffen zusammenbricht. Schwester Lucia und Papst Johannes Paul II. sahen darin einen Bezug auf das Papst-Attentat vom 13. Mai 1981. (kna)
13.05.2019 - 09:20
Am 13. Mai 1981 hielt die Welt den Atem an: Der Türke Mehmet Ali Agca schoss während einer Generalaudienz auf dem Petersplatz auf Papst Johannes Paul II. Dieser überlebte den Anschlag und vergab umgehend dem Täter.
Es ist genau 17 Uhr 17 als Papst Johannes Paul II. von zwei Schüssen getroffen auf seinem offenen Papa-Mobil zusammensinkt. Eine Kugel hat das Oberhaupt der katholischen Kirche in den Bauch getroffen und lebensgefährlich verletzt. Eine andere trifft den Papst am rechten Zeigefinger. Binnen weniger Minuten wird Johannes Paul II. in die römische Gemelli-Klinik gebracht. Auf dem Weg dorthin verliert er das Bewusstsein.
Gebet für den Papst
Auf dem Petersplatz strömen unterdessen die Menschen zusammen und beten das Vaterunser sowie das Ave Maria für das Kirchenoberhaupt. Der Papst überlebt die komplizierte Operation, bleibt aber in kritischem Zustand. Prof. Francesco Crucitti, der den Papst operierte, spricht hinterher von einem eigenartigen Zickzackkurs der im Bauch eingetretenen Kugel - Millimeter vorbei an den lebenswichtigen Organen. Johannes Paul II. wird später sagen: Eine Hand habe die Kugel abgeschossen, eine andere aber habe sie gelenkt.
Vorausgesagtes Attentat?
Der Tag des Attentates fiel auf den 64. Jahrestag der Marienerscheinungen von Fatima. Drei Hirtenkinder gaben 1917 an, dass ihnen die Gottesmutter Maria auf einem Feld in Portugal begegnet sei.
Der Ort wurde weltweit bekannt, auch weil die Kinder damals von Vorhersagen der Gottesmutter sprachen: Eine bezog sich auf das Ende des Krieges, im sogenannten dritten Geheimnis sprachen die Kinder von Schüssen, die auf einen Bischof in weißer Kleidung abgefeuert werden.
Der Papst hatte seine Rettung wohl auch darum stets der Gottesmutter Maria zugeschrieben. Ein Jahr später drückte er seinen Dank in einem Besuch der bekannten Wallfahrtsstätte in Portugal aus. Die Kugel, die ihm aus dem Bauch entfernt worden war, befindet sich seitdem vergoldet in der Krone der Madonnenstatue in Fatima.
Mitleid für den Attentäter
Dem Mann, der ihn töten wollte, verzieh der Papst noch auf dem Krankenbett. Die Bilder gingen um die Welt, als Johannes Paul II. dann im Dezember 1983 seinen Attentäter besuchte: den 23jährigen Türken Mehmet Ali Agca.
Schon drei Tage nach dem Attentat war Ali Agca von einem italienischen Gericht zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt worden. Vier Tage nach dem Attentat hatte sich Johannes Paul II. in einer Radiobotschaft vom Krankenbett aus zum ersten Mal an die Öffentlichkeit gewandt.
Rätselraten um das Motiv
Es wurde immer wieder über das Motiv und mögliche Auftraggeber spekuliert. Als wahrscheinlich gilt nach wie vor die sogenannte "Bulgarische Spur". Demnach waren es Agenten aus Sofia, die auf Befehl Moskaus hin das Attentat eingefädelt hatten. Grund dafür sei der antikommunistische Kurs des Papstes gewesen, der die Machthaber im damaligen Ostblock herausgefordert hatte.
Als "Geheimnisse von Fatima" werden jene Prophezeiungen bezeichnet, die die Muttergottes den drei Seherkindern Lucia dos Santos und Jacinta und Francisco Marto gemacht haben soll. Die Erscheinungen begannen ihren Berichten zufolge am 13. Mai 1917 nahe dem portugiesischen Ort Fatima und setzten sich regelmäßig immer am 13. eines Monats bis Oktober 1917 fort.
Laut einer 1941 verfassten Niederschrift der Seherin und späteren Ordensfrau Lucia (1907-2005) bestand die bei der dritten Erscheinung am 13. Juli 1917 verkündete Prophezeiung aus drei Teilen. Der erste enthielt die Vorhersage eines weiteren Krieges nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Das zweite Geheimnis bestand laut Lucia darin, dass sich das abgefallene Russland erst nach einer Weihe an das "Unbefleckte Herz Mariens" bekehren werde.
Den dritten Teil der Weissagung schrieb Lucia erst 1944 nieder. Sie verband dies mit der Auflage, den Text nicht vor 1960 zu veröffentlichen. Das Dokument wurde 1957 versiegelt in den Vatikan gebracht. Die Päpste von Pius XII. bis Johannes Paul II. lasen es, veröffentlichten den Inhalt aber nicht. Wegen dieser Geheimhaltung wurde lange vermutet, dass der Text schreckliche Zukunftsvisionen im Sinn einer Weltuntergangs-Prophezeiung enthalte.
Johannes Paul II. sah am Ende des 20. Jahrhunderts den Zeitpunkt gekommen, das "Dritte Geheimnis" zu veröffentlichen. Er tat dies bei der Seligsprechung der Seher Jacinta und Francisco am 13. Mai 2000 in Fatima. Darin wird in symbolischer Weise über die Verfolgung der Kirche im 20. Jahrhundert berichtet. Der Text enthält auch die Vision eines "Bischofs in Weiß", der von Schüssen getroffen zusammenbricht. Schwester Lucia und Papst Johannes Paul II. sahen darin einen Bezug auf das Papst-Attentat vom 13. Mai 1981. (kna)