In Erinnerung an Rüdiger Siebert

 (DR)

Rüdiger starb am 6.1.2009 in einem kleinen kambodschanischen Ort an der Grenze zu Laos am Mekong. Er war mit seiner Frau Margarete unterwegs auf einer ausgedehnten Recherchereise den Mekong entlang. Margarete schrieb uns: "Heute früh habe ich seine Asche dem Mekong übergeben, an einer Stelle, wo ein alter Khmertempel in den Fluten versunken ist. Ich denke, so hätte er es sich selbst gewünscht. Dies war also seine letzte Reise, und sein letztes Buch bleibt unvollendet." Wir möchten alle herzlich dazu einladen, ihre Erinnerungen an Rüdiger Siebert und an seine Bücher in unserem Erinnerungsbuch (Horlemann Verlag) einzutragen.

Rüdiger Siebert, geboren am 17.1.1944, wuchs in der ehemaligen DDR auf; mit 15 Jahren der Wechsel der Welten und Flucht mit der Familie in den Westen. Nach weiterem Schulbesuch in Landsberg am Lech zweijähriges Pressevolontariat in Nürnberg, erste monatelange Reisen bis an den nördlichen Polarkreis; dann Redakteur an verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften, u.a. in Stuttgart. 1970 als Rundfunkredakteur bei Radio Deutsche Welle, Köln. 1971/72 als freier Journalist 14 Monate lang durch 19 Länder Afrikas auf den Spuren deutscher und internationaler Entwicklungshilfe. 1973 als Redakteur im Indonesischen Programm der Deutschen Welle, nebenbei Gasthörer an der Universität Köln, um indonesische Sprachen und Landeskunde zu studieren; in jenen Jahren ständiger freier Mitarbeiter u.a. für "Neue Zürcher Zeitung" (mit der wöchentlichen Kolumne "Unterwegs notiert"), "Die Zeit", "Frankfurter Rundschau", "Mannheimer Morgen"; von 1977 bis 2002 Leiter des Radio-Programms, das von der Deutschen Welle in indonesischer Sprache via Kurzwelle nach Südostasien ausgestrahlt wird. Seither freier Journalist, Referent und Autor zahlreicher Bücher zu Süd- und Südostasien. Zuletzt erschien vom ihm im Horlemann Verlag: "Vision Malaysia. Annäherung an einen Vielvölkerstaat."

In der Deutsch-Indonesischen Gesellschaft hat sich Rüdiger Siebert seit mehr als dreißig Jahren engagiert. Als Referent anschaulicher Vorträge über seine ausgedehnten Reisen, über kulturelle und politische Zusammenhänge, über die Annäherung der Völker hat er stets ein großes und aufmerksames Publikum gehabt. Nicht nur dadurch hat er zum Brückenschlag zwischen Indonesien und Deutschland beigetragen. Im Vorstand der Gesellschaft aktiv, hat er eine Reihe von Veranstaltungen mit getragen und vor allem in der Begegnung mit Gästen seine profunden Kenntnisse einbringen können. Darüber hinaus zählte er zu den Autoren sowie zur Redaktion von KITA, dem Magazin der Deutsch-Indonesischen Gesellschaft.

Insgesamt hat er wesentlich zu einer gründlichen Kenntnis und zu einem differenzierten Verständnis der Länder Süd-Ost-Asiens im deutschsprachigen Raum beigetragen.