Beuys' 100. Geburtstag wird im Netz und mit Glockenläuten gefeiert

 (DR)

Glockengeläut in Österreich, Beuys-Radio im Netz und Gedenktafeln in Düsseldorf: Trotz Corona-Pandemie wird der 100. Geburtstag des Universalkünstlers Joseph Beuys an diesem Mittwoch gebührend gefeiert. Die meisten Ausstellungen zu Ehren Beuys' sind wegen der Corona-Beschränkungen zwar zur Zeit nicht live zu sehen. Dafür sind im Netz viele digitale Aktionen und Präsentationen zu erleben. Joseph Beuys (1921-1986), der die Nachkriegskunst revolutionierte, wäre am 12. Mai 100 Jahre alt geworden.

Zum Geburtstag des Bildhauerei-Professors, der Fett und Filz in die Kunst brachte, startet am Mittwoch das "beuysradio" - eine Onlineradio- und Podcastplattform zur kritischen Begegnung mit dem Künstler. Zum Auftakt kommentieren 100 Stimmen aus Kunst, Musik, Wissenschaft und Politik in Interviews und kurzen Statements die Bedeutung, die Beuys heute hat.

Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen streamt am Mittwochabend (20.45 Uhr) in der digitalen Gesprächsreihe "Für den Hasenkomplex" ein Gespräch des Theatermachers Matthias Lilienthal mit dem international renommierten Fotografen Wolfgang Tillmans über die Verbindung von Kunst und politischem Engagement.

In Düsseldorf will der Heimatverein "Düsseldorfer Jonges" am Mittwoch Bronzetafeln an Beuys' früherem Wohn- und Atelierhaus am Drakeplatz sowie an einer Eiche mit Basaltstein anbringen, die Teil der Aktion "7000 Eichen" für die Documenta in Kassel 1982 war.

Eine besondere Ehre wird Beuys in Österreich zuteil: Am Mittwoch um 12 Uhr mittags läutet die Josephsglocke der Pfarrkirche Kollerschlag im österreichischen Mühlviertel fünf Minuten lang. Gestaltet hatte die Glocke 2010 Beuys' Mitarbeiter Heinz Baumüller, der aus Kollerschlag stammt und in Düsseldorf lebt. Das Geläut zeigt die Silhouette des hockenden Beuys mit Filzhut, der eine Axt in den Händen hält.

Weltweit wird der 100. Geburtstag von Beuys gefeiert. Zu den Aktionen in Nordrhein-Westfalen kommen Programme in zahlreichen Städten in 18 Ländern - von Tokio über Warschau und Barcelona bis Melbourne. (dpa/11.05.2021)