Die 29. Pädagogische Woche im Erzbistum Köln

Die ‚Torheit des Kreuzes‘

"Die ‚Torheit des Kreuzes‘. Stein des Anstoßes – Zeichen des Heils" Unter diesem Motto beginnt heute die 29. Pädagogische Woche im Erzbistum Köln, die wohl größte jährliche Fortbildungsveranstaltung für den Religionsunterricht in NRW. Über die diesjährigen Schwerpunkte spricht im domradio.de-Interview Prälat Gerd Bachner, Hauptabteilungsleiter Schule/Hochschule.

Prälat Gerd Bachner / © Boecker
Prälat Gerd Bachner / © Boecker

domradio.de: Herr Prälat, eine "Pädagogische Woche" klingt erst einmal abstrakt. Was verbirgt sich dahinter?

Prälat Bachner: Es ist eine Woche für die Lehrerinnen und Lehrer, nicht nur die der katholischen Schulen, sondern für alle, die katholische Religion unterrichten. Der Schwerpunkt ist eine Fortbildungstagung. An einem Tag haben wir einen Schwerpunkt auf den Musikunterricht.

Die Fortbildung, auch die der Lehrer, die im Staat angestellt sind, ist ja Aufgabe und Auftrag der katholischen Kirche. Im Laufe des Jahres sind es unzählige Veranstaltungen, die wir regional, zentral oder diözesan anbieten für die verschiedenen Schulformen, mal didaktisch, mal theologisch, mal spirituell, Veranstaltungen ganz unterschiedlicher Art. Es gibt zwei Flaggschiffe: Das eine ist unser Impulse-Heft, mit dem wir drei Mal im Jahr die Lehrer mit einer bestimmten Thematik vertraut machen und eben die Pädagogische Woche, auf der Referate, Gespräche, Begegnungen und Arbeitskreise zu einer Thematik, in diesem Jahr das Kreuz, stattfinden.



domradio.de: Nach dem Gottesdienst heute Nachmittag hält der Bundesverfassungsrichter Prof. Udo di Fabio den Eröffnungsvortrag. Es geht um "Religiöse Symbole in öffentlichen Räumen". Damit ist auch schon das Thema der Woche angesprochen. "Die "Torheit" des Kreuzes. Was erwartet die Teilnehmer thematisch?

Bachner: Das ist natürlich ein Paukenschlag zur Eröffnung. Aber auch, dass der Eröffnungsgottesdienst von Hernn Kardinal Meisner geleitet wird, zeigt die Wertschätzung, die den Religionslehrern und der Pädagogischen Woche entgegengebracht wird. Di Fabio wird zu der Frage nach den Kreuzen in den Schulen sprechen, und das hat nicht nur eine theologische Brisanz sondern auch eine tiefe politische Brisanz. Insofern wird der Vortrag von Prof. di Fabio allen, die im weitesten Sinne mit Schule und Bildung zu tun haben und heute hier sind, gute Anstöße geben.



domradio.de: Was gibt es denn noch?

Bachner: Es gibt Workshops und Arbeitskreise zu den verschiedensten Themen. Es gibt jeden Tag einen theologischen Vortrag für den Background. Und zentral ist die Ausstellung, diesmal zum Thema "Kreuzpunkte und Scheidewege". Auch der Kardinal war ganz begeistert. Alle Sinne sollen angesprochen werden. Jeder Tag beginnt mit der Eucharistiefeier und endet mit Gesprächen und Dialog und Vorträgen. Damit die Lehrer für die Schüler da sind und gestärkt werden, das ist unsere Aufgabe. Und wir freuen uns, dass die Lehrer sich die Zeit nehmen für diese Fortbildung. Das ist wichtig, damit wir den Schülerinnen und Schülern nicht sagen, was gestern gültig war, sondern was die Herausforderungen von heute aus der Sicht des Glaubens sind.



Das Interview führte Dagmar Peters.



Hintergrund

Seit 1983 findet jährlich im Maternushaus eine Fortbildungsveranstaltung zu einem zentralen religionspädagogischen Thema mit verschiedenen Schwerpunkten statt. Sie wendet sich an Religionslehrerinnen und Religionslehrer im Erzbistum Köln.--