Benedikt XVI. hängt Leo IX. als am längsten amtierender deutscher Papst ab

5 Jahre, 2 Monate, 8 Tage

Papst Benedikt XVI. ist von diesem Sonntag an der am längsten amtierende deutsche Papst der Kirchengeschichte. Mit einer Regierungszeit von fünf Jahren, zwei Monaten und acht Tagen löst der 264. Nachfolger des Petrus an diesem Tag den bisherigen deutschen "Rekordhalter" Leo IX. ab.

 (DR)

Leo IX., der als Bruno von Egisheim geboren wurde, stammte aus einem elsässischen Grafengeschlecht und stand vom 12. Februar 1049 bis zum 19. April 1054 an der Spitze der katholischen Kirche. Benedikt XVI. wurde am 19. April 2005 zum Papst gewählt.

Die durchschnittliche Regierungszeit der sieben Päpste, die vor Benedikt XVI. gemeinhin als Deutsche gelten, hat der gegenwärtige Amtsinhaber mittlerweile schon weit hinter sich gelassen - sie liegt bei unter zwei Jahren. Das kürzeste Pontifikat eines deutschen Papstes, jenes von Damasus II., im Jahr 1048, dauerte nur 24 Tage.

Politische Päpste
Zu den Päpsten aus dem deutschsprachigen Raum des Heiligen Römischen Reiches zählen ferner Gregor V. (996-999), Clemens II. (1046-1047) Viktor II. (1055-1057), Stephan IX. (1057-1058) sowie Hadrian VI. (1522-1523), der letzte nichtitalienische Papst vor der Wahl Johannes Pauls II. im Jahr 1978. Dass allein fünf Päpste in der Zeit zwischen 1046 und 1058 amtierten, hat einen machtpolitischen Grund: Die "deutsche" Kaiser Heinrich III. und sein Nachfolger Heinrich IV. aus dem Herrschergeschlecht der Salier bestimmten damals die Papstwahl und nominierten "ihre" Kandidaten.

Eines hebt Leo IX. unter den deutschen Päpsten jedoch weiterhin
hervor: Er ist bislang der Einzige von ihnen, der heiliggesprochen wurde.