Die Katholische Kirche in Norwegen wächst

Positive Wachstumsschmerzen

Fast fünf Millionen Menschen leben in Norwegen. Nur jeder Hundertste ist Katholik. Wäre da nicht die Zuwanderung. Dank ihr erlebt die katholische Kirche im Land gerade einen Zuwachs nie gekannten Ausmaßes.

 (DR)

In den vergangenen Jahren sei die Zahl der Gläubigen durch Zuwanderung um 200.000 Menschen gewachsen, so das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken. Demgegenüber gebe es lediglich 50.000 einheimische Katholiken.

Der Generalsekretär des Werks, Monsignore Georg Austen, hatte das skandinavische Land in der vergangenen Woche besucht und sich unter anderem vom Osloer Bischof Bernt Eidsvig über die Situation informieren lassen.

"Positive Probleme"
Die Integration berge einige Schwierigkeiten, doch seien dies "Wachstumsschmerzen" und "positive Probleme", zitierte das Bonifatiuswerk den Bischof. So seien die Sprachbarrieren und Entfernungen in dem Land eine Herausforderung für die Seelsorge.

Zudem seien die Kirchen inzwischen zu klein für den Andrang. Nach Eidsvigs Worten werden allein in der Osloer Kathedralkirche jeden Sonntag 13 Messen gefeiert, bei denen die Menschen sich bis auf den Vorplatz drängen. Die Zuwanderer kämen vor allem aus Polen, Vietnam, Kroatien, Chile, Afrika und den Philippinen.

Ein Kirche im Aufbruch
"Ganz im Gegensatz zu Deutschland, wo wir eine Kirche im Umbruch erleben, treffen wir in Norwegen auf eine Kirche im Aufbruch", erklärte Generalsekretär Austen. Die katholische Kirche bewältige in dem Land die Integration Tausender Einwanderer in die Gesellschaft.

Den neuen Mitgliedern fehlten aber oft die finanziellen Mittel. "Die Kirche in Norwegen ist eine 'arme' Kirche in einem reichen Land", sagte Austen und rief zur Unterstützung auf.